
Gold und Inflation: Wie sicher ist das Edelmetall in Jahren der Krise?
Wenn die Inflation steigt und Fiat-Währungen wie der US-Dollar an Kaufkraft verlieren, suchen viele Investoren nach sicheren Möglichkeiten, um ihre Assets zu schützen. Edelmetalle wie Gold gelten dabei traditionell als stabile Option, um Wertverluste auszugleichen. Aber wie zuverlässig ist Gold wirklich als Schutz vor Inflation?
In diesem Ratgeber erfährst du, welchen Einfluss Inflation auf Vermögen und Währungen hat – und welche Rolle Gold in Zeiten wirtschaftlicher Unsicherheit spielen kann. Wir schauen uns an, warum Gold häufig als Inflationsschutz betrachtet wird, welche historischen Entwicklungen es gab und was bei einer Investition zu beachten ist.
Folgen von Inflation: Inflation führt zu einem Kaufkraftverlust von Fiat-Währungen wie dem US-Dollar und betrifft langfristig den realen Wert von Vermögen.
Inflationsschutz: Gold gilt als Inflationsschutz, da es als begrenztes Edelmetall unabhängig von Fiat-Währungen existiert und somit eine Absicherung gegen Inflation und Währungsabwertung bietet.
Entwicklung: In den vergangenen Jahren konnte Gold selbst in Zeiten starker Inflation seinen realen Wert bewahren, reagierte jedoch nicht immer sofort auf steigende Verbraucherpreise oder Währungsabwertungen.
Einflussfaktoren: Die Entwicklung des Goldpreises wird nicht allein von der Inflation bestimmt, sondern auch von Faktoren wie Angebot, Nachfrage, weltweiten Krisen und dem Vertrauen in Währungen.
Was ist Inflation und wie wirkt sie sich auf Währungen und Vermögen aus?
Inflation beschreibt den anhaltenden Anstieg des allgemeinen Preisniveaus innerhalb einer Volkswirtschaft. Das bedeutet, dass du dir für denselben Betrag mit der Zeit weniger leisten kannst, da die Kaufkraft des Geldes sinkt. Die Inflationsrate zeigt an, wie stark diese Preissteigerung innerhalb eines bestimmten Zeitraums ausfällt. Sie wird meist auf Basis des Verbraucherpreisindex berechnet.
Die Ursachen für Inflation sind vielfältig, lassen sich jedoch meist auf einige Hauptfaktoren zurückführen:
Eine stark wachsende Nachfrage nach Gütern und Dienstleistungen, die das Angebot übersteigt.
Steigende Produktionskosten, etwa durch höhere Preise bei Energie oder Rohstoffen.
Eine expansive Geldpolitik der Zentralbanken mit niedrigen Zinsen und Geldmengenausweitung.
Äußere Faktoren wie politische Konflikte, Krisen oder globale Lieferengpässe.
Inflation hat direkte Auswirkungen auf Fiat-Währungen wie den Euro oder den US-Dollar. Wenn die Preise schneller steigen als die Einkommen, verliert das Geld an realem Wert. In der Folge leiden klassische Anlageformen wie Anleihen unter einem Kaufkraftverlust. Die Folge? Viele Investoren suchen gezielt nach Anlagen, die als besonders wertstabil und inflationssicher gelten. Gold hat sich dabei immer wieder als eine bevorzugte Wahl erwiesen, da es als begrenztes Edelmetall unabhängig von den Schwankungen der Fiat-Währungen existiert. Somit gehen viele Anleger davon aus, dass Gold in Jahren der Krise als Absicherung gegen Inflation dienen kann.
Goldpreis und Inflation im Wandel der Zeit
Was passiert mit dem Goldpreis, wenn die Inflation steigt? Die Antwort darauf hat sich im Lauf der Geschichte immer wieder verändert. Dieses Kapitel beleuchtet die historische Beziehung zwischen Goldpreis und Inflation, analysiert Ursachen und Wirkungszusammenhänge und zeigt, wie sich diese Dynamik über die Jahrzehnte verändert hat.
Gold als Inflationsschutz im Goldstandard
Gold wurde über weite Teile der Geschichte direkt als Geld oder durch goldgedeckte Währungen verwendet. In Systemen wie dem klassischen Goldstandard (1870-1914) war Inflation nahezu ausgeschlossen, da die Geldmenge direkt an die verfügbaren Goldreserven gebunden war. In solchen Zeiten war der Preis einer Feinunze stabil, da er fest an die jeweilige Währung gekoppelt war.
Mit dem Ende des Bretton-Woods-Systems im Jahr 1971 und der Entkopplung des US-Dollars vom Gold begann eine neue Ära. Das Bretton-Woods-System war ein internationales Währungssystem, das nach dem Zweiten Weltkrieg 1944 etabliert wurde. Die Währungen der teilnehmenden Länder waren in diesem System an den US-Dollar gebunden, der wiederum durch Gold gedeckt war. Nachdem der Dollar jedoch vom Gold entkoppelt wurde, konnte Gold nun frei gehandelt werden und sein Preis wurde durch Angebot, Nachfrage und makroökonomische Faktoren bestimmt.
Die 1970er: Goldpreisexplosion und Inflationsangst
Ein besonders prägnantes Beispiel für die Verbindung zwischen Inflation und Goldpreis ist die Zeit der Stagflation in den 1970er-Jahren. Durch Ölpreisschocks, geopolitische Spannungen und expansivere Geldpolitik stieg die Inflation in vielen Industrieländern stark an. Parallel dazu schoss der Goldpreis nach oben – von etwa 35 US-Dollar pro Feinunze Anfang der 1970er auf über 800 US-Dollar Ende des Jahrzehnts. In dieser Dekade zeigte sich deutlich: Gold diente als Absicherung gegen Kaufkraftverlust, insbesondere, wenn das Vertrauen in Währungen schwand.
Die 1980er und 1990er: Geldpolitische Stabilität und fallender Goldpreis
Mit dem Vorgehen der US-Notenbank unter Paul Volcker gegen die Inflation Anfang der 1980er wurde der Preisanstieg eingedämmt. In den Folgejahren war die Inflation in vielen westlichen Ländern niedrig und stabil. Der Goldpreis hingegen fiel und verharrte über Jahre auf moderatem Niveau. In einem Umfeld stabiler Preise und glaubwürdiger Zentralbanken verliert Gold an Attraktivität als Inflationsschutz.
2000er bis heute: Finanzkrisen, Nullzinsen und neue Unsicherheiten
Die Jahrtausendwende brachte neue Herausforderungen: Die Dotcom-Blase, die Finanzkrise 2008 und zuletzt die Corona-Pandemie führten zu expansiver Geldpolitik und wachsender Staatsverschuldung. Viele Investoren begannen erneut, Gold als Inflationsschutz und Krisenwährung zu betrachten. Der Goldpreis erreichte 2011 ein neues Allzeithoch von über 1.900 US-Dollar je Feinunze. Zwischen 2013 und 2018 sank der Preis wieder, trotz moderater Inflation. Mit der Pandemie und der Rückkehr höherer Teuerungsraten ab dem Jahr 2021 kletterte der Preis über die Marke von 2.000 US-Dollar.
Gold und Inflation im 21. Jahrhundert: eine komplexere Beziehung
Während früher ein direkter Zusammenhang zwischen Inflation und Goldpreis bestand, ist die heutige Korrelation vielschichtiger. Folgende Faktoren beeinflussen den Zusammenhang:
Realzinsen: Steigen die Realzinsen (nominale Zinsen minus Inflation), wird Gold weniger attraktiv, da es keine laufenden Erträge bietet.
Währungsentwicklung: Ein schwacher US-Dollar (in dem Gold gehandelt wird) kann den Goldpreis steigen lassen.
Geopolitische Krisen: Gold profitiert oft unabhängig von Inflation von globalen Unsicherheiten.
Anlageverhalten: ETFs und digitale Handelsplattformen wie Bitpanda haben den Zugang zu Gold vereinfacht.
Die historische Entwicklung zeigt: Der Goldpreis und die Inflation sind eng, aber nicht linear miteinander verbunden. Gold kann als Inflationsschutz dienen, insbesondere in Zeiten extremer geldpolitischer Unsicherheit. Doch die Wirkung hängt heute stärker von den Erwartungen an die künftige Geldwertstabilität, von den Realzinsen und dem Vertrauen in Währungen und Institutionen ab. In einem dynamischen globalen Wirtschaftssystem bleibt Gold ein wichtiges, aber nicht eindeutiges Instrument zur Werterhaltung.
Gold kaufen bei Inflation: Chancen und Risiken
In Zeiten hoher Inflation stellen sich viele Anleger die Frage, wie sie ihr Vermögen vor dem Wertverlust schützen können. Eine der gängigsten Antworten darauf lautet: Gold kaufen. Doch was steckt hinter dieser Entscheidung? Warum setzen Investoren in Phasen steigender Inflationsraten und Währungsabwertungen verstärkt auf Gold als Inflationsschutz?
In diesem Abschnitt werden wir zunächst die Motivation der Anleger untersuchen, die in Gold investieren, um ihr Vermögen gegen die Auswirkungen von Inflation abzusichern. Wir beleuchten die Chancen, die das Kaufen von Gold bei einer Inflation bieten kann und zeigen ebenso auf, welche Risiken mit dieser Form des Vermögensschutzes verbunden sind.
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Wenn Inflation die Kaufkraft von Währungen schwächt und Unsicherheit die Märkte dominiert, rückt Gold traditionell in den Fokus vieler Investoren. Doch worauf beruht dieses Vertrauen? In diesem Abschnitt beleuchten wir die Gründe, warum Gold als Absicherung gegen Inflation betrachtet wird.
Gold als stabiler Wert in Krisenzeiten
In wirtschaftlichen und politischen Krisen suchen viele Anleger nach sicheren Anlageklassen, die nicht den Schwankungen der Finanzmärkte unterliegen und unabhängig von staatlichen Währungen existieren. Gerade in Zeiten hoher Inflation oder Währungsabwertung wird Gold häufig als verlässliche Anlageform betrachtet, die Kaufkraft unabhängig von Zinssätzen oder Kursbewegungen erhalten kann.
Schutz vor Währungsabwertung
Besonders in Zeiten steigender Inflationsraten steigt die Nachfrage nach Gold. Viele Anleger kaufen Edelmetalle als Absicherung gegen die Inflation, da der Goldwert bei vergangenen Krisen stabil bleiben konnte. Ein Grund hierfür: Da Gold ein begrenztes Edelmetall ist, dessen Vorrat nicht beliebig von Notenbanken vermehrt werden kann, stellt es eine Absicherung gegen den Wertverlust von Fiat-Währungen dar, der durch Inflation verursacht wird.
Historische Entwicklung schafft Vertrauen
Das Vertrauen in Gold beruht nicht zuletzt auf seiner langjährigen Rolle als Krisenwährung. In vielen Phasen hoher Inflation, etwa in den 1970er Jahren oder während der Finanzkrise 2008, konnte der Goldpreis deutlich zulegen. Diese historische Erfahrung prägt die Erwartung vieler Anleger, dass der Goldpreis bei Inflation langfristig steigt oder zumindest stabil bleibt. Dieses Vertrauen verstärkt sich oft in Zeiten wirtschaftlicher Unsicherheit.
Unabhängigkeit von der Geldpolitik
Während Zentralbanken durch Entscheidungen wie die Erhöhung der Geldmenge oder die Zinspolitik Fiat-Währungen direkt beeinflussen, ist Gold von diesen politischen Eingriffen nur in begrenztem Maße betroffen. Die Unabhängigkeit des Edelmetalls macht es für viele Investoren besonders wertvoll.
Übrigens: Zentralbanken selbst kaufen ebenfalls Gold, um ihre Währungsreserven zu stärken, was zusätzlich das Vertrauen in Gold als Absicherung gegen Inflation stärkt. Du willst mehr darüber erfahren? Dann schau dir unseren Ratgeber zum Thema „Zentralbanken und Gold” an.
Risiken
Auch wenn Gold als klassischer Inflationsschutz gilt, ist der Kauf während Krisen keineswegs frei von Risiken. Wer in Gold investiert, sollte die möglichen Nachteile realistisch einschätzen – denn nicht jede Inflationsphase führt automatisch zu steigenden Preisen für das Edelmetall. Besonders wichtig ist es, die Rolle von Gold im eigenen Portfolio kritisch zu hinterfragen und mit den persönlichen Anlagezielen abzugleichen. Zu den potenziellen Risiken gehören:
Kurzfristige Volatilität des Goldpreises
Trotz seiner langfristigen Stabilität kann der Goldpreis stark schwanken, vor allem auf kurze Sicht. In Phasen wirtschaftlicher Unruhe oder plötzlicher Marktveränderungen sind schnelle Preisrückgänge möglich.
Hohe Transaktions- und Lagerkosten
Der Kauf von physischem Gold ist nicht nur in Zeiten hoher Inflation mit Kosten verbunden – etwa für Kauf, Transport und sichere Verwahrung. Besonders in Zeiten hoher Inflation können diese Ausgaben den Goldwert deutlich schmälern, wenn sie nicht bewusst einkalkuliert werden.
Keine laufenden Erträge
Im Gegensatz zu Anlageklassen wie Aktien oder Anleihen, die Dividenden oder Zinsen abwerfen können, bietet Gold keine regelmäßigen Erträge. Das kann in Zeiten hoher Inflation, in denen Einkommensströme besonders wichtig sind, ein Nachteil sein.
Risiko der Überbewertung
Wenn die Angst vor Inflation steigt, kann die Nachfrage nach Gold stark zunehmen und mit ihr der Preis. In solchen Phasen droht eine Überbewertung. Wenn sich die wirtschaftliche Lage stabilisiert oder die Inflationsraten zurückgehen, kann der Goldpreis entsprechend wieder fallen.
Eingeschränkte Liquidität
Der Verkauf von physischem Gold ist nicht immer sofort möglich. Abhängig von Lagerort, Marktbedingungen und Handelsform kann es zu Verzögerungen oder Abschlägen beim Verkauf kommen – ein Nachteil, wenn schnell Kapital benötigt wird.
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Hier registrierenFazit: Ist Gold inflationssicher?
Die Fragen, ob Gold tatsächlich inflationssicher ist und ob der Goldpreis bei Inflation immer steigt, lassen sich nicht pauschal beantworten. Zwar beeinflusst die Inflation zweifellos die Entwicklung des Goldwerts, jedoch gibt es auch andere Faktoren, die den Goldpreis prägen, wie etwa die Zinspolitik der Zentralbanken oder geopolitische Ereignisse.
Über die vergangenen Jahre hinweg hat sich Gold in Zeiten hoher Inflation und wirtschaftlicher Unsicherheit immer wieder als wertbeständige Option erwiesen. Es schützte nicht nur vor Währungsabwertungen, sondern bot auch eine Möglichkeit, Vermögen in Krisenzeiten zu erhalten.
Dennoch ist Gold kein Allheilmittel: Der Inflationsschutz ist abhängig von zahlreichen Einflussgrößen und der individuellen Anlagestrategie. Möchtest du wegen einer Inflation Gold kaufen, solltest du die Chancen und Risiken daher genau abwägen. In vielen Fällen kann Gold eine sinnvolle Ergänzung im Portfolio sein – vorausgesetzt, es wird als Teil einer breit diversifizierten Anlagestrategie eingesetzt und nicht als alleiniges Mittel zur Vermögenssicherung.
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