Experten
Lektion 23
6 min

Was ist ein Market Maker?

Market Maker werden eingesetzt, um genügend Liquidität und effizientes Trading auf den Finanzmärkten zu gewährleisten. 

  • Um als attraktives Handelsumfeld zu gelten und Aufträge schnell ausführen zu können, sind ein großes Angebot gepaart mit hoher Nachfrage sowie ausreichend Tradingaktivität für einen Finanzmarkt von zentraler Wichtigkeit.

  • Hohe Liquidität ist häufig mit günstigen Marktkonditionen sowie einem niedrigeren Risiko konnotiert.

  • Market Maker bieten An- und Verkaufspreise für Tradingpaare und fungieren im Falle der Nichtverfügbarkeit eines geeigneten Geschäftspartners als Käufer oder Verkäufer.

In dieser Lektion schauen wir uns die Rolle von Market Makern an.

Maker-Orders

In Lektion 5 der Bitpanda Academy für Fortgeschrittene zum Thema Maker- und Taker-Gebühren hast du bereits einiges über die verschiedenen Orderarten sowie über Gebühren beim Kryptotrading erfahren. Beginnen wir zunächst mit einer kleinen Auffrischung.

Auf einer Krypto-Exchange werden für Orders sogenannte “Maker-” oder “Taker-Gebühren” verrechnet. Eine Order, die ein Orderbuch solange mit Liquidität bereichert, bis sie von einem anderen Kryptotrader angenommen wird, hilft dabei, den “Markt zu maken”, also Nachfrage hervorzurufen und das Rad am Laufen zu halten. Da das Maß der Liquidität an einer Börse oft auf das Interesse am Markt in Bezug auf Tradingvolumen und aktive Kryptotrader hindeutet, sind Gebühren für “Maker-Orders” häufig niedriger als andere Gebührenstrukturen, da sie Anreize für Trader schaffen.

Um als Maker-Order zu gelten, muss eine vom potenziellen Maker platzierte Kauforder unter dem Preis der niedrigsten Verkaufsorder liegen, oder umgekehrt, die Verkaufsorder muss teurer als die höchste Kauforder sein. Der Nachteil der Maker-Rolle ist, dass es durchaus dauern kann, bis der festgelegte Preis einen Interessenten findet und die Order gefüllt wird.

Taker-Orders

“Taker” sind das Gegenteil von “Makern”. Sie “taken Liquidität”, also nehmen diese vom Orderbuch – sie suchen nach Orders, die sie augenblicklich füllen können. Es könnte sich dabei auch um eine Marktorder handeln, bei der eine Kryptowährung zum derzeit bestverfügbaren Preis auf dem Markt ge- oder verkauft wird. Eine Marktorder wird entweder sofort gefüllt oder vollständig abgelehnt, wenn zum entsprechenden Zeitpunkt nicht genügend Liquidität im Orderbuch verfügbar sein sollte.

Last, but not least, sollte beachtet werden, dass “Maker” und “Taker” Begriffe sind, um Gebühren zu unterscheiden, “Market Maker” hingegen Parteien sind, die für Liquidität auf den Märkten sorgen. Sehen wir uns doch die Rolle eines Market Makers etwas genauer an.

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Was macht ein Market Maker?

Market-Maker-Services können aufgrund des hohen vorausgesetzten Volumens oft nur von großen Finanzinstitutionen angeboten werden, in Ausnahmefällen können aber auch einzelne Kryptotrader als Market Maker fungieren. Zwar ist jeder Trader ein Marktteilnehmer mit einem Anteil an dessen Geschäftsvolumen, doch sind die Voraussetzungen für die Bereitstellung der notwendigen Tradingvolumina so hoch, dass nur spezialisierte Institute, die Market Making als Kerndienstleistung anbieten, diese im Vergleich zu einem normalen Kryptotrader vollständig erfüllen können. 

Folglich müssen Parteien, die Market-Maker-Services anbieten möchten, beweisen, dass sie dazu auch befugt sind, über makellose Kreditwürdigkeit verfügen und auch eine Vielzahl an anderen Voraussetzungen erfüllen können, die sich je nach geographischer Region unterscheiden können.

Um Interessenskonflikte zu vermeiden, sollten Trader auf einer Krypto-Exchange sichergehen, dass die Börse und der Market Maker zwei verschiedene Parteien sind.

Wofür braucht man Market Maker?

Während eine Börse die Infrastruktur bereitstellt, um Kryptotradern den Kauf oder Verkauf zu erleichtern, sorgen Market Maker für Liquidität auf den Märkten und damit auch in den Orderbüchern. Kurz gesagt, ein Market Maker fungiert als Vermittler/Broker zwischen Angebot und Nachfrage nach Wertpapieren.

Auf diese Weise können Trader ihre Positionen reibungslos und kurzfristig liquidieren. Angenommen, du möchtest ein Asset mit einer traditionell geringen Liquidität an einer Börse verkaufen – dank des Market Makers kannst du das tun.

Ein weiterer Grund, warum Market Maker benötigt werden, ist, dass sie die Preiskontinuität auf einem Markt mit einem relativ engen Bid-Ask-Spread (der Spanne zwischen dem Brief- und Geldkurs) gewährleisten, worauf wir gleich noch zu sprechen kommen werden. Ein Markt, der sich durch eine hohe Preiskontinuität auszeichnet, wird von Kryptotradern nicht nur als zuverlässig und vertrauenswürdig angesehen, sondern ist auch ein Zeichen für eine hohe Liquidität mit vielen Teilnehmern, die Transaktionen durchführen, was zu einem höheren Gewinn für den Market Maker führt. Wenn die Regel der Preiskontinuität nicht eingehalten wird, könnten die Market Maker Verluste machen.

Wie verdienen Market Maker ihr Geld?

Market Maker verlangen für ihre Dienstleistungen einen Spread auf den An- und Verkaufspreis. Zur Erinnerung: Der Market Maker, der als Käufer oder Verkäufer auftritt, gibt Brief- und Geldkurse an und Trader kaufen und verkaufen zu diesen Kursen.

Im Gegensatz zu regulären Tradern verdienen Market Maker ihr Geld nicht, indem sie zu niedrigen Preisen kaufen und zu hohen wieder verkaufen, sondern profitieren von sogenannten Spreads. In diesem Fall ist der “Spread” der Unterschied zwischen dem Geldkurs, zu dem Trader verkaufen (dieser ist etwas niedriger als der eigentliche Preis), und dem Briefkurs, zu dem Trader kaufen (dieser hingegen ist etwas höher als der eigentliche Marktpreis). Diese Unterschiede zwischen den tatsächlichen Marktpreisen und den Preisen, zu denen Trader kaufen bzw. verkaufen ist die Profitspanne der Market Maker. Üblicherweise verrechnen Market Maker zusätzlich dazu den Börsen auch eine Grundgebühr für ihre Dienstleistungen. In unserer Grafik haben wir diesen Prozess für dich übersichtlich dargestellt: 

 

Warum sind Spreads wichtig?

Der Bid-Ask-Spread ist der Unterschied zwischen dem jeweiligen angebotenen Preis für Käufer und Verkäufer. Je höher die Anzahl der Trader und Market Maker in einem Markt ist, desto größer ist die Konkurrenz, was wiederum zu engeren Spreads führt. Engere Bid-Ask-Spreads sind vorteilhaft für den Markt, da zu hohe Spreads die Chance auf erfolgreiche Transaktionen deutlich mindern. Dieser Fall tritt beispielsweise ein, wenn die Nachfrage auf dem Markt viel höher als das Angebot ist.

Was gehört zu den Aufgaben von Market Makern?

Market Makers sollten stets neutral handeln und ihre Preise auf Angebot und Nachfrage in einem Wertpapiermarkt abstimmen. Ein großes Angebot in Kombination mit niedriger Nachfrage wird sich daher in niedrigen Brief- oder Geldkursen äußern, während eine hohe Nachfrage bei niedrigem Angebot hohe Brief- oder Geldkurse nach sich ziehen wird. Market Maker stellen daher Kauf- und Verkauforders über eine weite Bandbreite zur Verfügung und platzieren sie in Abstimmung mit Angebot und Nachfrage in einem bestimmten Markt.

Ein verlässlicher Market Maker wird bei der Anfrage nach einem Kostenvoranschlag für den Kauf oder Verkauf eines Assets unabhängig von der zum jeweiligen Zeitpunkt herrschenden Volatilität stets verschiedene Preise angeben. Um Hochfrequenz-Trading zu garantieren, müssen Market Maker als Partner zum einen verfügbar sein, um Angebote zu den vorab festgelegten Kosten anzunehmen, zum anderen das Asset zum Zeitpunkt der Orderplatzierung nahezu augenblicklich zur Verfügung stellen können. Als letzten Schritt müssen sie die Transaktion noch zum Marktpreis durchführen.

Jetzt, wo du mehr über die Rolle von Market Maker als Marktteilnehmer erfahren hast, sehen wir uns in unserer nächsten Lektion wichtige Indikatoren beim Kryptotrading an.

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