
Was sind Maker-Gebühren und Taker-Gebühren beim Traden mit Kryptowährungen?
Krypto-Trader zahlen für das Trading an einer Exchange verschiedene Trading-Gebühren (engl. fees), die je nach Order-Typ variieren. Die Höhe der Transaktionsgebühren hängt davon ab, ob eine Order als Maker-Order neue Liquidität zum Orderbuch hinzufügt oder als Taker-Order bestehende Liquidität entzieht. Während Maker-Gebühren oft günstiger sind, weil sie den Markt stabilisieren, fallen für Taker-Orders meist höhere Gebühren an. In diesem Ratgeber erklären wir dir, was Maker- und Taker-Gebühren bzw. Fees sind und wie der Maker-Taker-Unterschied das Orderbuch und die Liquidität an einer Börse beeinflusst.
Maker schaffen oder erschaffen einen Markt für andere Trader und stellen Liquidität im Orderbuch einer Kryptowährungs-Börse bereit
Taker entziehen der Börse Liquidität, indem sie verfügbare Orders „annehmen“, die sofort ausgeführt werden
Taker-Gebühren sind normalerweise höher als Maker-Gebühren, da sie bestehende Liquiditätspools reduzieren
Maker- und Taker-Gebühren variieren je nach Handelsplattform, Trading-Volumen und gewählter Orderart
Gebühren für das Trading von Kryptowährungen
In unseren vorherigen Artikeln hast du einiges über Candlestick-Muster im Trading und die häufigsten Orderarten erfahren. Jetzt steht nur noch ein weiteres Thema zu den Grundlagen des Krypto Trading auf unserer Liste.
Das Trading mit Kryptowährungen ist nicht kostenlos. Um möglichst effektiv zu handeln und die richtigen Trades auszuwählen, ist es für Krypto-Trader wichtig, die gängigen Trading-Gebühren zu kennen, die Kryptowährungs-Exchanges für Orders erheben. Diese Gebührenstruktur beeinflusst die Kosten jeder Transaktion und kann je nach Börse und Order-Typ variieren.
Bei der Verrechnung von Gebühren auf einer Handelsplattform werden Aufträge in zwei Kategorien eingeteilt: Maker-Orders, die eine Maker-Gebühr haben, und Taker-Orders, für die eine Taker-Gebühr anfällt. Diese Maker- und Taker-Gebühren bestimmen, ob eine Transaktion das Orderbuch mit neuer Liquidität versorgt oder bestehende Handelspaare direkt ausführt.
Was sind Maker- und Taker-Gebühren?
Beim Trading mit Kryptowährungen innerhalb verschiedener Handelspaare fallen je nach Auftrag-Typ unterschiedliche Gebühren an. Maker- und Taker-Gebühren sind eine zentrale Komponente vieler Handelsplattformen, da sie beeinflussen, wie Liquidität im Orderbuch entsteht oder entzogen wird.
Maker-Gebühr: gilt für Orders, die neue Liquidität zum Orderbuch hinzufügen. Meist niedriger, da sie den Markt stabilisieren
Taker-Gebühr: fällt an, wenn eine Order sofort ausgeführt wird und bestehende Liquidität entzieht. Oft höher als die Maker-Gebühr
Diese Gebührenstruktur beeinflusst die Handelskosten direkt und ist entscheidend für die Wahl zwischen Limit-Orders als Maker oder Market-Orders als Taker.
Was ist eine Maker-Gebühr?
Eine Order, die in einem Orderbuch Liquidität bereitstellt, bis sie von einem anderen Händler ausgeführt wird, trägt dazu bei, einen Markt zu „erschaffen“ (engl. “to make a market”).Beispielsweise wird eine Limit-Order für einen Trade an einer Kryptowährungs-Exchange normalerweise nicht sofort ausgeführt. Sie wird erst ausgelöst, wenn der Preis eines Vermögenswerts wie Bitcoin ein bestimmtes Limit erreicht oder unterschreitet. Daher stellt ein Trader, der eine solche Order aufgibt, für andere Trader Liquidität auf einem Markt bereit – er „macht“ einen Markt. Durch das Aufgeben dieser Order erhöht der Trader die Liquidität des Orderbuchs und wird in Bezug auf diese Order als “Maker” bezeichnet, weil er für andere Trader neue Handelsmöglichkeiten geschaffen hat.
Um als Maker-Order zu gelten, muss eine vom potenziellen Maker erteilte Verkaufs-Order einen höheren Preis als die höchstpreisige Kauf-Order im Orderbuch haben. Alternativ muss der Trader eine Kauf-Order aufgeben, deren Preis niedriger ist als die niedrigste Verkaufs-Order.
Die Maker-Gebühren für Orders sind häufig niedriger als andere Transaktionsgebühren. Kryptowährungs-Exchanges möchten für ihre Plattformen Trader gewinnen, die auf der Handelsplattform Liquidität generieren. Die Liquidität an einer Exchange spiegelt das Marktinteresse entsprechend der Anzahl der aktiven Trader und des gesamten Tradingvolumens wider. Daher sind niedrigere Maker-Gebühren ein Anreiz für Trader, einen Markt bereitzustellen.
Der Nachteil der Rolle eines Makers liegt darin, dass Maker häufig längere Zeit warten müssen, bis ihre Orders ausgeführt werden. Dies geschieht erst, wenn der Markt ihren festgelegten Limit-Preis auslöst. Wenn wir Liquidität als die Aktivität an einer Börse betrachten, können wir die Analogie heranziehen, dass die Maker das Trading im Fluss halten und gleichzeitig dazu beitragen, dass eine Börse erweitert wird. Taker, die in einer symbiotischen Beziehung zu den Makern stehen, führen hingegen die Orders aus.
Was ist eine Taker-Gebühr?
Taker hingegen sind Trader, die nach Trading-Möglichkeiten Ausschau halten, die sie sofort oder so schnell wie möglich ausführen können. Sie entnehmen (engl. “to take”) damit Liquidität aus dem Orderbuch. Eine solche Möglichkeit könnte eine Market-Order sein, denn eine Market-Order soll immer unmittelbar ausgeführt werden. Taker geben Kauf- oder Verkaufs-Orders für bestimmte Handelspaare zur Ausführung auf, indem sie bereits im Orderbuch verfügbare Orders annehmen und dafür Taker-Gebühren zahlen.
Nehmen wir an, ein Krypto-Trader gibt eine Kauf-Order für 1 Bitcoin (BTC) auf und führt eine Market-Order für diesen Trade aus. Eine Market-Order wird immer sofort ausgeführt. Wenn eine Order so groß ist, dass zu diesem Zeitpunkt nicht genügend Liquidität im Orderbuch vorhanden ist, wird sie abgelehnt. Eine Market-Order kann nur vollständig ausgeführt oder abgelehnt werden. Ist also nicht genügend Liquidität vorhanden, um die Order für 1 BTC auszuführen, wird sie aufgrund unzureichender Liquidität abgelehnt.
Denke daran, dass Market-Orders unabhängig vom aktuellen Preis eines Vermögenswerts verfügbar sind. Daher lässt unser Taker die Order zum sofortigen Kauf des 1 BTC ausführen und zahlt dafür eine etwas höhere Taker-Gebühr. Diese zusätzliche Gebühr deckt die schnelle und reibungslose Bereitstellung sowie die Ausführung durch die Exchange und die Maker.
In den meisten Orderbüchern sind Orders hauptsächlich Limit-Orders und Stop-Limit-Orders, die lange im Orderbuch verbleiben. Es gibt immer einen Maker und einen Taker für eine ausgeführte Order. Wenn du eine Limit-Order zum gleichen Preis wie derzeit im Orderbuch verfügbar platzierst, wird sie als Taker-Order ausgeführt.
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Hier registrierenOrders, die sowohl Maker-Order als auch Taker-Order sind
In manchen Fällen kann eine Order sowohl mit Maker-Gebühren als auch mit Taker-Gebühren verrechnet werden. Ein Beispiel: Trader A möchte 1 BTC für 10.000€ kaufen. Daher platziert er eine Kauf-Limit-Order im Orderbuch und hofft darauf, dass der Preis auf 10.000€ sinkt, damit seine Order ausgeführt wird. Jetzt kommt Trader B, der 2 BTC verkaufen möchte. Trader B gibt eine Verkaufs-Limit-Order auf, da er seine 2 BTC zu 10.000€ verkaufen möchte.
Sobald Trader B die Order aufgibt, wird diese sofort als mit der Order von Trader A übereinstimmend ausgewiesen. Trader A zahlt eine Maker-Gebühr, da seine Limit-Order bereits im Orderbuch stand und zusätzliche Liquidität bereitgestellt hat. Trader B hingegen zahlt eine Taker-Gebühr für den 1 BTC, den er gerade verkauft hat, weil er eine bestehende Order aus dem Orderbuch entfernt.
Da jedoch nur 1 BTC der 2 BTC verkauft wurde, ist die Order von Trader B danach nur zu 50% ausgeführt und bleibt daher weiter im Orderbuch. Sobald schließlich Trader C auftaucht und die verbleibenden 50% der BTC dieser Order kauft, zahlt Trader B eine Maker-Gebühr für den Anteil an BTC, den er nun an Trader C verkauft hat.
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Jetzt loslegenWas sind “Market Maker”?
Die Begriffe „Maker“ und „Taker“ als Orderarten sollten nicht mit dem Begriff „Market Maker“ verwechselt werden. Market Maker sind Trader, die gezielt Liquidität in einem Markt fördern, um effizientes Trading sicherzustellen. Sie halten eine große Anzahl von Vermögenswerten, die kurzfristig gekauft oder verkauft werden können, um Preisschwankungen auszugleichen und eine stabile Handelsumgebung zu schaffen.
Eine Kryptowährungs-Exchange hat stets großes Interesse daran, dass Trader auf der Plattform sowohl Liquidität als auch Handelsvolumen bereitstellen. Daher bieten viele Börsen Anreize, um die Marktaktivität zu erhöhen.
Fazit: Der Unterschied zwischen Maker- und Taker-Gebühren
Maker- und Taker-Gebühren beeinflussen die Transaktionskosten beim Trading mit Kryptowährungen und hängen davon ab, ob eine Order dem Orderbuch Liquidität hinzufügt oder entzieht. Maker-Gebühren sind meist niedriger, da eine Maker-Order neue Liquidität bereitstellt. Das passiert in der Regel durch Limit-Orders, die erst ausgeführt werden, wenn der Preis des Vermögenswerts ein bestimmtes Niveau erreicht. Taker-Gebühren fallen an, wenn ein Auftrag sofort mit einer bestehenden Order ausgeführt wird und dabei Liquidität entzieht. Das ist meist bei Market-Orders der Fall, die zum aktuellen Marktpreis abgewickelt werden.
Ob eine Maker- oder Taker-Order sinnvoller ist, hängt von den eigenen Trading-Zielen ab. Wer Gebühren sparen will, nutzt Limit-Orders als Maker. Wer schnell traden möchte, akzeptiert höhere Taker-Gebühren für eine sofortige Transaktion. Da jede Kryptowährungs-Börse unterschiedliche Gebührenstrukturen hat, kann es sinnvoll sein, verschiedene Handelspaare zu vergleichen, um die beste Strategie zu wählen.
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