Krypto-Sicherheit
Lektion 10
5 min

Was ist Kryptoregulierung?

Seit dem Zusammenbruch mehrerer großer Kryptofirmen in den letzten Jahren ist das Thema Regulierung wichtiger denn je. Mit Gesetzen wie MiCA in der EU und neuen Rahmenwerken in den USA und UK startet die Kryptoregulierung in eine neue Phase. Doch welche Regeln gelten eigentlich schon? Wie unterscheiden sie sich von klassischen Bankvorschriften? Und warum braucht die Kryptoindustrie überhaupt klare Regeln? In dieser Bitpanda Academy-Lektion erfährst du alles, was du über den aktuellen Stand der Kryptoregulierung wissen musst.

Regulierung vs. Gesetzgebung

Auch wenn im Alltag „Regulierung“ und „Gesetzgebung“ oft gleichbedeutend verwendet werden, beschreiben sie eigentlich zwei verschiedene Teile desselben Prozesses.

Gesetzgebung umfasst das Erarbeiten und Verabschieden von Gesetzen. Gesetzgeber schlagen Regeln vor und setzen sie um – mit dem Ziel, das Verhalten von Menschen, Institutionen oder Branchen zu steuern. Gesetze sind rechtlich bindend. Wer sich nicht daran hält, muss mit Konsequenzen rechnen.

Regulierungen sind konkreter. Der größte Unterschied: Regulierungen gelten für ein bestimmtes Thema oder eine Branche und werden nur erlassen, wenn eine bestehende Gesetzgebung das erlaubt. Sie können auch von Behörden kommen, die nicht Teil der Regierung sind – solange sie dazu gesetzlich befugt sind.

Kryptoregulierung vs. Bankenregulierung

Bankenregulierung

Wie wir gesehen haben, legt Regulierung konkrete Regeln für das Verhalten von Institutionen fest – bei Banken soll sie für mehr Transparenz gegenüber Kunden sorgen, Risiken verringern, Betrug verhindern und soziale Verantwortung fördern.

Die Europäische Bankenaufsichtsbehörde deckt allein 28 Themenbereiche ab – darunter Rechnungslegung, Kreditrisiken, Investmentfirmen, Zahlungsdienste und E-Geld.

Damit ein Unternehmen als Bank tätig sein darf, braucht es eine Lizenz. Diese Lizenz erlaubt es, Finanzdienstleistungen anzubieten – und verpflichtet das Unternehmen zur Einhaltung gesetzlicher Vorgaben. Die zuständige Aufsichtsbehörde kontrolliert, ob die Bank sich an die Regeln hält.

Da Banken und Fiatwährungen schon viel länger existieren als Kryptowährungen, ist die Bankenregulierung deutlich weiterentwickelt. Trotzdem unterscheiden sich Umfang und Strenge der Vorschriften je nach Land.

Kryptoregulierung

Kryptowährungen und digitale Vermögenswerte gibt es schon seit Jahren – trotzdem war der Bereich lange kaum reguliert. Das liegt auch daran, dass Kryptowährungen bewusst dezentral aufgebaut sind. Sie sind nicht an Staaten oder Institutionen gebunden – und sollen es auch nicht sein. Manche Entwickler sehen Regulierung deshalb als Widerspruch zur ursprünglichen Idee.

Doch das Interesse an klaren Regeln für Kryptowährungen wächst. 2022 war ein besonders schwieriges Jahr für die Branche: Der Markt verlor das Vertrauen vieler Nutzer, und mehrere Krypto-Unternehmen brachen wegen Betrug oder Misswirtschaft zusammen.

Nicht alle in der Krypto-Branche begrüßen strengere Regeln. Andere sehen darin eine Chance – als Anerkennung des Sektors und als Anreiz für den Wettbewerb mit klassischen Finanzdienstleistern. Immer mehr Banken steigen in den Markt für digitale Vermögenswerte ein.

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Welche Kryptoregulierung gibt es bereits?

Kryptoregulierung in Europa

Markets in Crypto-Assets Regulation (MiCAR)
Die „Markets in Crypto-Assets Regulation“, kurz MiCAR, ist ein EU-weiter, grenzüberschreitender Rechtsrahmen für digitale Vermögenswerte, der 2023 vom Europäischen Parlament verabschiedet wurde. Die offizielle Umsetzung erfolgte am 30. Dezember 2024.

MiCAR ist ein großer Meilenstein auf dem Weg zu einem umfassenden und durchsetzbaren Regulierungsrahmen für Krypto-Assets in der EU. Das Regelwerk schließt die langjährige Lücke an klaren Vorgaben und schafft ein ausgewogenes rechtliches Fundament, das Transparenz fördert, Risiken reduziert und Verantwortlichkeit stärkt. Durch klare rechtliche Grundlagen, einheitliche Lizenzanforderungen und harmonisierte Prozesse zwischen den Mitgliedstaaten sorgt MiCAR für ein sichereres und verlässlicheres Umfeld für alle Marktteilnehmer.

Virtual Asset Service Provider (VASP)
Derzeit empfehlen die meisten europäischen Länder, dass sich Krypto-Unternehmen bei der lokalen Aufsichtsbehörde als Virtual Asset Service Provider (VASP) registrieren. Mit dieser Registrierung bestätigt das Unternehmen, dass es ein anerkanntes Anti-Money Laundering (AML)-Konzept hat und die lokalen Vorgaben erfüllt.

Durch eine VASP-Registrierung dürfen Krypto-Unternehmen ihre Dienste offiziell im jeweiligen Land bewerben.

Um diese Registrierung zu erhalten, muss ein Krypto-Unternehmen einen strengen Prüfprozess durchlaufen. Dabei prüft die zuständige Behörde das gesamte Geschäftsmodell, die Einhaltung von AML- und Know Your Customer (KYC)-Vorgaben sowie die internen Systeme und Prozesse. Diese müssen transparent und vollständig regelkonform sein.

In Europa sind VASP-Registrierungen nicht übertragbar. Das bedeutet: Für jede neue Gerichtsbarkeit, die eine solche Registrierung vorsieht, muss der Prozess von vorne begonnen werden. Es kann Jahre dauern, bis eine Registrierung abgeschlossen ist – ein deutliches Zeichen dafür, wie aufwendig und langfristig eine vollständige Regulierung im Krypto-Sektor ist.

Kryptoregulierung im Vereinigten Königreich

Seit 2025 hat Großbritannien klare Regeln für Krypto eingeführt, um digitale Assets stärker an die traditionellen Finanzmärkte anzupassen. Laut dem neuen Gesetz müssen sich Kryptobörsen, Broker und Verwahrer bei der FCA registrieren und strengere Vorgaben zur Transparenz und zum Verbraucherschutz einhalten. Außerdem will die Regierung den Kauf von Krypto mit Kreditkarte verbieten und Plattformen dazu verpflichten, genaue Daten zu Transaktionen und Nutzern an das Finanzamt (HMRC) zu melden. Damit macht das UK klar, dass es nicht mehr hinterherhinkt, sondern beim Thema sichere und innovationsfreundliche Kryptoregulierungen vorne mitspielen will.

Kryptoregulierung in den USA

Im Jahr 2025 haben die USA große Schritte in Richtung klarerer und krypto-freundlicherer Regeln gemacht. Ein neuer Erlass der Regierung hat den Startschuss für eine nationale Strategie gegeben – inklusive einer Bitcoin-Reserve und dem Ziel, die Führungsrolle im globalen Kryptomarkt zu stärken. Die Aufsichtsbehörden setzen jetzt stärker auf verständliche Regeln statt nur auf harte Durchsetzung und fördern neue Ansätze, die Innovation ermöglichen und gleichzeitig die Nutzer schützen. 

Ein zentrales Gesetz – der sogenannte CLARITY Act – soll endlich klar regeln, welche Behörde für welche Krypto-Bereiche zuständig ist, um das bisherige Durcheinander zu beenden. Auch das frühere Verbot, Krypto in Altersvorsorgeplänen zu nutzen, wurde aufgehoben – ein deutliches Zeichen, dass digitale Assets im traditionellen Finanzsystem angekommen sind.

Kryptoregulierung im Rest der Welt

Weltweit ist der Stand der Kryptoregulierung sehr unterschiedlich. In Ländern wie China sind Kryptowährungen komplett verboten. Andere, wie Indien, regulieren bisher gar nicht – dort gibt es weder ein gültiges Regelwerk noch konkrete Gesetzesvorschläge.

Die Zukunft der Kryptoregulierung

Die Zukunft der Kryptoregulierung nimmt bereits Gestalt an – mit umfassenden Rahmenwerken wie MiCA in der EU und neuen Gesetzen in den USA und Großbritannien. Diese Entwicklungen stehen für mehr Klarheit, besseren Verbraucherschutz und die zunehmende Akzeptanz digitaler Assets durch Institutionen.

Bei Bitpanda stehen wir weiterhin hinter starker und durchdachter Regulierung. Wir sind überzeugt, dass klare Regeln und Aufsicht entscheidend sind, um Vertrauen zu schaffen, Innovation zu fördern und die Branche nachhaltig wachsen zu lassen.

Mehr darüber, wie Bitpanda reguliert ist, erfährst du in unserem Artikel über Lizenzen und Registrierungen.

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