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Was ist der Leverage-Effekt?

Der Leverage-Effekt zeigt, wie du mit geliehenem Kapital die Rendite auf dein eingesetztes Geld steigern kannst. Doch Vorsicht: das funktioniert in beide Richtungen – nicht nur Gewinne, sondern auch Verluste können sich verstärken. Deshalb gilt Leverage  im gehebelten Krypto-Trading als wirkungsvoll, aber risikoreich.

Ob du schon länger Krypto tradest oder gerade erst einsteigst – dem Begriff Leverage bist du wahrscheinlich schon begegnet. Es ist eine Möglichkeit, deine Marktposition durch geliehenes Kapital zu vergrößern. Das bringt nicht nur Chancen, sondern auch erhebliche Risiken mit sich. Was genau ist also der Leverage-Effekt, und warum ist es so wichtig, ihn zu verstehen?

Leverage wird im traditionellen Finanzwesen seit Jahrzehnten genutzt, vor allem im Unternehmensbereich oder bei Aktieninvestments. Im Krypto-Trading ist er besonders relevant – und riskant. Denn Krypto-Märkte sind sehr volatil. Wenn du Leverage einsetzt, können selbst kleine Kursbewegungen in kurzer Zeit zu überproportionalen Gewinnen oder Verlusten führen.

Bevor du Leverage nutzt, solltest du genau wissen, wie es funktioniert. Kennzahlen, Mechanik, Risiken – je besser du sie verstehst, desto gezielter kannst du traden.

In diesem Guide erklären wir dir den Leverage-Effekt einfach und verständlich. Wir zeigen dir die wichtigsten Zahlen und reale Szenarien, damit du fundierte Entscheidungen treffen kannst.

Definition: Was ist der Leverage-Effekt?

Der Leverage-Effekt beschreibt den Einsatz von geliehenem Kapital, um die potenziellen Erträge einer Investition zu verstärken. Anstatt nur dein eigenes Geld zu nutzen, leihst du zusätzliches Kapital, um deine Kaufkraft zu erhöhen – mit dem Ziel, mehr aus deinem Einsatz herauszuholen.

Dieses Konzept wird seit Langem in der Unternehmensfinanzierung verwendet. Firmen nehmen Schulden auf, um schneller zu wachsen und ihre Eigenkapitalrendite (ROE) zu steigern. Beim Krypto-Trading funktioniert das ähnlich: Du eröffnest größere Positionen mit weniger Eigenkapital, und das Ziel bleibt dasselbe – die potenzielle Rendite durch effizienten Kapitaleinsatz zu maximieren.

Im Kern beschreibt der Leverage-Effekt also, wie das Verhältnis von geliehenem Geld zu Eigenkapital Gewinne verstärken – aber auch Verluste verschärfen kann, wenn sich der Markt gegen dich entwickelt. Sorgfältig eingesetzt kann Leverage ein strategisches Werkzeug sein. Aber du musst die Risiken kennen, bevor du damit loslegst.

Leverage bedeutet, dass du mit geliehenem Kapital eine größere Position eingehst, als es mit deinem eigenen Geld allein möglich wäre. Leverage wird als Verhältnis angegeben – z.B. 2x, 5x oder 10x – und zeigt, wie viel mehr du mit geliehenem Kapital traden kannst.. Wenn du etwa mit 5x Leverage 200 € investierst, kannst du eine Position über 1.000 € eröffnen. Steigt der Kurs um 10%, machst du 100 € Gewinn. Fällt er um 10%, verlierst du ebenfalls 100 € – also die Hälfte deines ursprünglichen Einsatzes.

 

Im Gegensatz zu traditionellen Investmentarten, wo Leverage oft genutzt wird, um etwa ein Unternehmen zu vergrößern oder Immobilien zu finanzieren, spielt sich Leverage im Krypto-Trading innerhalb von Minuten oder Stunden ab. Trades werden blitzschnell eröffnet und wieder geschlossen – je nachdem, wie sich der Markt bewegt.

Die verschiedenen Arten des Leverage-Effekts

Wenn vom Leverage-Effekt die Rede ist, geht es meist um drei mögliche Ergebnisse: positiv, negativ oder neutral. Diese hängen davon ab, wie deine Gesamtrendite im Vergleich zu den Kosten des geliehenen Kapitals ausfällt.

  • Positiver Leverage-Effekt:  Die Rendite deiner gesamten gehebelten Position liegt über den Kosten des geliehenen Kapitals. Deine Eigenkapitalrendite (ROE) steigt.

  • Negativer Leverage-Effekt:  Deine Erträge decken die Leverage-Kosten nicht oder du machst Verluste. Deine ROE sinkt.

  • Neutraler Leverage-Effekt:  Erträge und Leverage-Kosten gleichen sich aus und es gibt keine Auswirkung auf deine Rendite.

Im Krypto-Trading wird Leverage je nach Produkt unterschiedlich eingesetzt. Von Margin Trading über gehebelte Token bis hin zu Perpetuals und Futures – sie alle beeinflussen, wie der Leverage-Effekt in der Praxis funktioniert. Das Grundprinzip bleibt aber immer gleich: Du verwendest geliehenes Kapital, um deine Eigenkapitalrendite zu verstärken.

  • Margin Trading ermöglicht es dir, Geld zu leihen, um größere Positionen zu eröffnen. Behalte deinen Margin-Level im Blick, um eine Liquidation zu vermeiden, wenn sich der Markt gegen dich bewegt.

  • Gehebelte Token bündeln einen fixen Leverage in einem einzigen Produkt. Sie werden täglich automatisch angepasst, sodass du Margin und Risiko nicht manuell managen musst.

  • Perpetual Contracts und Futures erlauben es dir, auf Preisbewegungen zu spekulieren, ohne den Basiswert zu besitzen. Du kannst Leverage nutzen, musst aber Funding Fees und bei Futures auch Laufzeiten beachten.

Du möchtest mit Leverage traden, weißt aber nicht, wo du anfangen sollst? Unser smarter Guide zum gehebelten Krypto-Trading stellt dir die verschiedenen Möglichkeiten vor, liefert praxisnahe Strategien und zeigt typische Fehler, die du vermeiden solltest.

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Die wichtigsten Kennzahlen hinter dem Leverage-Effekt

Um zu verstehen, wie Leverage deine Ergebnisse beeinflusst, solltest du diese Begriffe kennen:

  • Return on Equity (ROE): Dein Nettogewinn im Verhältnis zu deinem eingesetzten Kapital.

  • Return on Total Capital (ROTC): Die Rendite bezogen auf die gesamte Position, also inklusive des geliehenen Kapitals.

  • Kosten des Leverage: Umfasst tägliche Gebühren, Zinsen oder Funding Rates auf das geliehene Kapital.

  • Leverage-Verhältnis / Fremdkapitalquote: Zeigt, wie viel Kapital du im Verhältnis zu deinem Eigenkapital geliehen hast.

Die Formel zur Berechnung des Leverage-Effekts

Ob ein Trade einen positiven Leverage-Effekt bringt oder dich mehr kostet als er einbringt, kannst du mit dieser Formel berechnen:

Eigenkapitalrendite = ROTC + (ROTC – Fremdkapitalkosten) × (Fremdkapital / Eigenkapital)

Im Krypto-Bereich bestehen die „Fremdkapitalkosten“ meist aus mehreren Gebühren, die du berücksichtigen solltest:

  • Kaufgebühren: Fallen an, wenn du eine gehebelte Position eröffnest.

  • Finanzierungskosten (oder Zinsgebühren): Fallen an, wenn du die Position offen hältst. Die Zeitintervalle variieren je nach Plattform – bei Bitpanda fallen sie alle 4 Stunden an.

  • Liquidationsgebühren: Werden fällig, wenn deine Position automatisch geschlossen wird, weil die Margin nicht ausreicht.

  • Schließungsgebühren: Fallen an, wenn du eine gehebelte Position manuell schließt.

Beispiel: So wirkt sich der Leverage-Effekt konkret aus

Stell dir vor, du investierst 1.000 € auf deinem Margin-Konto und nutzt 5x Leverage, um eine Bitcoin (BTC)-Position im Wert von 5.000 € zu eröffnen.

  • Steigt der BTC-Kurs um 10%, beträgt dein Gewinn 500 € – das sind 50% Rendite auf dein ursprüngliches Kapital.

  • Fällt der Kurs um 10%, verlierst du 500 € – also die Hälfte deines Kapitals.

Der Markt ist nur um 10% geschwankt – aber deine Ergebnisse wurden deutlich verstärkt.

Das ist der Leverage-Effekt: Je höher der Leverage, desto schneller wächst – oder schrumpft – dein Kapital.

Vorteile und Nachteile des Leverage-Effekts

Egal ob du Krypto oder andere Assets tradest, du solltest die Chancen und Risiken von Leverage kennen:

Vorteile des Leverage-Effekts

  • Du kannst größere Positionen eröffnen, ohne mehr Eigenkapital zu binden.

  • Gewinne werden auch bei kleinen Kursbewegungen verstärkt.

  • Du kannst sowohl auf steigende als auch fallende Kurse setzen.

  • Dein Kapital lässt sich effizienter über mehrere Trades verteilen.

Nachteile des Leverage-Effekts

  • Deine Positionen reagieren empfindlicher auf Kursschwankungen.

  • Bei Unterschreitung des Margin-Levels kann deine Position liquidiert werden.

  • Tägliche Gebühren und Schließungsgebühren reduzieren deine Rendite.

  • Du musst deine Positionen ständig im Blick behalten und diszipliniert mit Risiko umgehen.

Risiken beim Einsatz von Leverage im Krypto-Trading

Leverage kann deine Gewinne verstärken, aber auch dein Risiko deutlich erhöhen. Deshalb solltest du genau wissen, worauf du dich einlässt, bevor du eine gehebelte Position eröffnest.

Wenn sich der Markt in deine Richtung bewegt, wirkt der Leverage-Effekt zu deinem Vorteil. Fällt der Kurs aber, steigen die Verluste genauso schnell – und können deine Eigenmittel rasch aufzehren. Krypto-Märkte sind oft stark volatil – schon geringe Kursänderungen können große Effekte haben.

Eines der größten Risiken ist die Liquidation. Wenn deine Position zu viel an Wert verliert und dein Margin Level unter eine kritische Grenze fällt, wird sie automatisch geschlossen. Du verlierst dein eingesetztes Kapital und zahlst oft auch noch eine Liquidationsgebühr.

Dazu kommen laufende Kosten wie tägliche Gebühren, Zinsen auf geliehenes Kapital und Schließungsgebühren. Diese schmälern deine Gewinne oder verstärken Verluste – besonders, wenn du deine Position länger hältst.

Mehr zu Risiken und wie du sie kontrollierst, findest du in unserem smarten Guide zum gehebelten Krypto-Trading.

Mit Leverage auf Bitpanda traden

Mit Bitpanda kannst du gehebelte Produkte direkt auf der Plattform traden – mit geliehenem Kapital und je nach Strategie individuell steuerbar.

Bitpanda Margin Trading* bietet dir Zugang zu mehr als 100 Kryptowährungen – mit bis zu 10x Leverage. Du kannst Long-Positionen eingehen, deine Positionen in Echtzeit verfolgen und dein Risiko aktiv managen. Liquidationswarnungen halten dich auf dem Laufenden, und mit den bald verfügbaren Margin Limit Orders – inklusive Stop Loss und Take Profit – hast du noch mehr Kontrolle über deine Strategie.

Wenn du Hebel nutzen willst, ohne dich selbst um Margin und Risiko kümmern zu müssen, bietet dir Bitpanda Leverage gehebelte Token. Diese bilden die Tagesperformance eines Assets mit einem festen Hebel – etwa 2x Long oder Short – ab und eignen sich ideal für kurzfristige Marktbewegungen. Du musst keine Sicherheiten hinterlegen und brauchst dir keine Sorgen um Liquidationen zu machen – so erhältst du einen direkten und unkomplizierten Zugang zu gehebeltem Trading.

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Häufige Fragen zum Leverage-Effekt

Hier findest du Antworten auf die wichtigsten Fragen rund um den Leverage-Effekt.

Wann wird der Leverage-Effekt eingesetzt?

Der Leverage-Effekt kommt zum Einsatz, wenn Unternehmen oder Investoren mithilfe von Fremdkapital ihre Eigenkapitalrendite steigern möchten. Er ist weit verbreitet – etwa in der Unternehmensfinanzierung, bei Immobilieninvestments oder beim gehebelten Krypto-Trading. Leverage kann dabei helfen, Wachstum zu finanzieren oder die Investitionskraft zu steigern – bringt aber auch höhere Risiken mit sich.

Wann tritt der Leverage-Effekt ein?

Der Leverage-Effekt tritt ein, wenn die Rendite auf das gesamte investierte Kapital höher ist als die Kosten für das geliehene Kapital. In diesem Fall steigt die Eigenkapitalrendite – der Effekt ist positiv. Liegt die Rendite unter den Fremdkapitalkosten, wird der Effekt negativ und mindert die Rentabilität.

Wie lässt sich der Leverage-Effekt berechnen?

Du kannst den Leverage-Effekt mit dieser einfachen Formel berechnen:

Eigenkapitalrendite = Gesamtkapitalrendite + (Gesamtkapitalrendite – Fremdkapitalkosten) × Fremdkapitalquote

Der Unterschied zwischen Gesamtkapitalrendite und den Kosten des Fremdkapitals zeigt, ob der Effekt positiv oder negativ ist. Eine hohe Fremdkapitalquote verstärkt den Effekt – in beide Richtungen.

Weitere Themen rund ums Trading

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DISCLAIMER

Bitpanda Leverage wird dir von der Bitpanda Financial Services GmbH (FN 551181k) zur Verfügung gestellt.

L-Token-Short ermöglicht es dir, in fallende Marktpreise von ausgewählten Krypto-Assets zu investieren, indem du einen Differenzkontrakt (CFD) mit der Bitpanda GmbH (FN 569240 v) abschließt.

Differenzkontrakte sind Finanzinstrumente, deren Wert sich von einem anderen Finanzinstrument oder Asset wie Krypto-Assets (dem Basiswert) ableitet. Kapitel 5 des Kunden-Informationsdokuments (verfügbar unter bitpanda.com) enthält weitere Informationen zu den mit Bitpanda Leverage verbundenen Risiken. Relativ kleine Marktbewegungen haben einen proportional größeren Einfluss auf deine Position: Dies kann sowohl für dich als auch gegen dich arbeiten. Bevor du dich für eine Investition entscheidest, solltest du deine Investitionsziele, deine Erfahrung, deine finanziellen Ressourcen und deine Risikobereitschaft sorgfältig abwägen.

*Beim Margin Trading werden Krypto-Assets geliehen, um potenzielle Gewinne und Verluste zu vergrößern. Selbst kleine Preisänderungen können zu Margin Calls oder zur Liquidation führen, was möglicherweise den Verlust deines gesamten Kapitals zur Folge hat. Die Gebühren für die Kreditaufnahme fallen alle 4 Stunden an und wirken sich negativ auf deine Margin aus. Margin Trading ist nur für erfahrene Trader geeignet. Stelle sicher, dass du die Risiken verstehst und erhebliche oder vollständige finanzielle Verluste tragen kannst. Trade niemals mit Geld, dessen Verlust du dir nicht leisten kannst.

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Dieser Artikel stellt weder eine Anlageberatung noch ein Angebot oder eine Aufforderung zum Kauf von Krypto-Assets dar.

Dieser Artikel dient nur zu allgemeinen Informationszwecken und es wird weder ausdrücklich noch stillschweigend eine Zusicherung oder Garantie bezüglich der Fairness, Genauigkeit, Vollständigkeit oder Richtigkeit dieses Artikels oder der darin enthaltenen Meinungen gegeben und es sollte kein Vertrauen in die Fairness, Genauigkeit, Vollständigkeit oder Richtigkeit dieses Artikels oder der darin enthaltenen Meinungen gesetzt werden.

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Weder die Bitpanda GmbH noch eine ihrer Tochtergesellschaften, Berater oder Vertreter können für diesen Artikel in irgendeiner Weise haftbar gemacht werden.

Bitte beachte, dass eine Investition in Krypto-Assets zusätzlich zu den oben beschriebenen möglichen Erfolgen auch Risiken birgt.