
Digitale Wallet und ihre Unterschiede zu Krypto-Wallets
Digitale Wallets machen bargeldlose Zahlungen, schnelle Transaktionen und den sicheren Umgang mit digitalen Werten möglich. Ob beim Online-Shopping, an der Supermarktkasse oder für Kryptowährungen – haben sich als praktische und vielseitige Zahlungsmethode etabliert. Aber was genau ist eine digitale oder mobile Wallet? Und worin liegt der Unterschied zu einer Krypto-Wallet? Worauf sollten Nutzer besonders achten, wenn es um Sicherheit und Datenschutz geht?
In unserem Ratgeber erfährst du, wie eine digitale Wallet funktioniert, welche Varianten es gibt und wie du sie im Alltag und für Kryptowährungen sinnvoll nutzen kannst.
Digitale Wallets ermöglichen es, Geld, Karten und Kryptowährungen sicher zu speichern und kontaktlos zu bezahlen.
Es gibt verschiedene Arten digitaler Wallets, darunter Mobile Wallets für Smartphones, Online Wallets für Cloud-Speicherung und Software Wallets für bspw. Kryptowährungen.
Sicherheitsfunktionen wie Verschlüsselung, Zwei-Faktor-Authentifizierung (2FA) und biometrische Identifikation schützen Wallets vor unbefugtem Zugriff.
EUDI (European Digital Identity)-Wallets bieten in Zukunft eine europaweit einheitliche digitale Identität nach der eiDAS (Electronic Identification, Authentication and Trust Services)-Verordnung und ermöglichen eine sichere Identitätsverwaltung.
Definition: Was ist eine digitale bzw. Mobile Wallet?
Eine digitale Wallet ist eine softwarebasierte Geldbörse, mit der Nutzer ihre Zahlungsmittel, Identitätsnachweise und digitale Vermögenswerte sicher aufbewahren und verwalten können. Sie ersetzt die physische Brieftasche und ermöglicht schnelle und bequeme Transaktionen – sowohl online als auch im stationären Handel. Du kannst digitale Wallets auf mobilen Geräten wie Smartphones, auf deinem Laptop oder Desktop-Computer installieren. Dabei können digitale Wallets Kreditkarten, Bankkonten, Kryptowährungen und sogar digitale Identitätsnachweise speichern.
Kurz gesagt: digitale Wallets machen den Alltag einfacher, indem sie verschiedene Zahlungsmethoden und digitale Identitäten in einer einzigen elektronischen Geldbörse bündeln. Eine Mobile Wallet ist eine Form der digitalen Wallet – speziell für mobile Endgeräte.
Glossar: Wallet-Begriffe im Überblick – was ist was?
Digitale Wallet: Oberbegriff für Portemonnaies auf Basis einer Software, mit denen du Zahlungsmethoden, Ausweise oder Kundenkarten verwalten kannst.
Mobile Wallet: Form der digitalen Wallet, speziell für Smartphones, die oft für kontaktloses Bezahlen mit Apple Pay oder Google Pay verwendet wird.
Krypto-Wallet: dient der Verwaltung von Coins und Token auf der Blockchain und ermöglicht den Zugang zu privaten Schlüsseln und Blockchain-Transaktionen.
EUDI-Wallet: digitale Wallet zur Speicherung und Nutzung einer europaweit einheitlichen digitalen Identität nach der eiDAS-Verordnung.
Die Arten von digitalen Wallets im Überblick
Es gibt verschiedene Arten von digitalen Wallets, die sich in ihrer Funktion, Sicherheit und Nutzung unterscheiden.
Hier die drei Hauptkategorien von digitalen Wallets in der Übersicht:
Mobile Wallets
Online Wallets
Software Wallets
Hinweis: Hardware Wallets, wie Ledger oder Trezor, gelten nicht als digitale Wallets, da sie offline funktionieren und auf langfristige Sicherheit statt auf Transaktionskomfort ausgelegt sind.
Wie funktioniert eine digitale Wallet?
Eine digitale Wallet speichert die Zahlungsinformationen des Nutzers und überträgt sie bei einem Bezahlvorgang verschlüsselt. Künftig könnten auch EUDI (European Digital Identity)-Zertifikate in Wallets integriert werden, um digitale Identitäten sicher zu verwalten. Dabei nutzt die Wallet moderne Verschlüsselungsmethoden wie AES (Advanced Encryption Standard) oder Public-Key-Kryptografie, um sensible Daten zu schützen. Die eigentlichen Zahlungsinformationen wie Daten der Kreditkarten oder Bankverbindungen werden nicht direkt übertragen. Stattdessen wird ein dynamisches Token oder eine Einmal-Transaktionsnummer erstellt, die nur für die spezifische Zahlung gültig ist.
Bei Mobile Wallets wie Apple Pay, Google Pay oder Samsung Pay geschieht das kontaktlos über NFC-Technologie oder durch QR-Codes. Nutzer können ihre Kreditkarte oder ihr Bankkonto mit der Wallet verknüpfen und so in Geschäften oder online bezahlen.
Mobile Wallet und Kryptowährungen – das musst du wissen
Mobile Wallets sind auch für die Verwaltung von Kryptowährungen nützlich. Sie ermöglichen es, digitale Assets wie Bitcoin oder Ethereum direkt auf dem Smartphone zu speichern, zu senden und zu empfangen.
Im Gegensatz zu herkömmlichen digitalen Wallets enthalten Krypto-Wallets Coins nicht direkt, sondern verwalten die privaten und öffentlichen Schlüssel, die für Transaktionen auf der Blockchain erforderlich sind. Dabei gibt es zwei Varianten: Custodial Wallets, bei denen ein Anbieter die privaten Schlüssel (Private Keys) verwaltet und Non-Custodial Wallets, bei denen Nutzer die volle Kontrolle über ihre Kryptowährungen behalten.
Da Mobile Wallets mit dem Internet verbunden sind, gelten sie als Hot Wallets und sind anfälliger für Cyberkriminalität. Nutzer sollten daher auf Backup-Sicherungen, die Zwei-Faktor-Authentifizierung und regelmäßige Updates achten, um ihre Vermögenswerte zu schützen. Wer Kryptowährungen langfristig sichern will, kann eine Hardware Wallet nutzen, da sie private Schlüssel offline speichert.
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Hier registrierenDie Vor- und Nachteile digitaler Wallets
Eine Wallet als digitales Portemonnaie hat einige Vorteile. Doch es gibt auch Herausforderungen, die Nutzer beachten sollten.
Vorteile digitaler Wallets
Schnelle und einfache Nutzung: Ob Online-Shopping oder kontaktlose Zahlung an der Kasse, eine digitale Wallet macht Transaktionen unkompliziert und reduziert Wartezeiten.
Vielseitigkeit: Digitale Wallets speichern nicht nur Kreditkarten und Daten von Bankkonten, sondern auch digitale Identitäten, EUDI-Zertifikate oder Treuekarten.
Integration mit anderen Plattformen: Einige digitale Wallets lassen sich in Apps, Online-Shops und Finanzplattformen integrieren und erleichtern so den Zugang zu verschiedenen Zahlungsmethoden.
Unterstützung für Kryptowährungen: Neben klassischen Zahlungen können einige Wallets auch zur Verwaltung von Krypto-Transaktionen genutzt werden.
Nachteile digitaler Wallets
Abhängigkeit von Anbietern: Die meisten Wallets sind an bestimmte Unternehmen oder Plattformen gebunden, was die Nutzung einschränken kann.
Notwendigkeit eines Smartphones oder Computers: Ohne ein kompatibles Smartphone, Tablet oder eine App kannst du die Wallet nicht nutzen.
Begrenzte Akzeptanz: Nicht alle Geschäfte und Plattformen akzeptieren digitale Wallets als Zahlungsmethode, insbesondere außerhalb der EU.
Datenverarbeitung durch Drittanbieter: Je nach Wallet können persönliche Daten an den Anbieter oder Finanzinstitute übermittelt werden.
Verwendungsmöglichkeiten: Mobile Wallets im Alltag
Mobile Wallets sind längst mehr als nur ein digitales Portemonnaie – sie erleichtern den Bezahlvorgang in vielen Lebensbereichen und bieten zusätzliche Funktionen für eine flexible und sichere Nutzung.
Kontaktlose Zahlungen im Einzelhandel
Mit einer Mobile Wallet lassen sich Einkäufe im Supermarkt, Restaurantbesuche oder das Tanken ganz einfach kontaktlos per Smartphone oder Smartwatch erledigen. Es genügt dabei, das Gerät ans Zahlungsterminal zu halten, um das Geld sicher zu überweisen.
Online-Shopping ohne Kreditkartendaten
Viele E-Commerce-Plattformen und Apps unterstützen das Bezahlen über Mobile Wallets, sodass Nutzer nicht jedes Mal ihre Kreditkartennummer oder Bankdaten eingeben müssen. Mit Diensten wie Apple Pay, Google Pay oder Samsung Pay lässt sich der Kaufprozess mit nur wenigen Klicks abschließen.
Digitale Tickets und Bordkarten
Mobile Wallets kannst du nicht nur für Zahlungen, sondern auch für die Speicherung digitaler Tickets verwenden. Ob Flugtickets, Konzertkarten oder ÖPNV-Tickets – über viele Anbieter kannst du Dokumente direkt in der Wallet-App speichern und kontaktlos vorzeigen.
Kryptowährungen verwalten und nutzen
Auf Kryptowährungen ausgelegte Mobile Wallets ermöglichen es, digitale Assets zu speichern, zu versenden oder für Zahlungen zu verwenden. In einigen Ländern kannst du mittlerweile direkt mit Bitcoin oder anderen Kryptowährungen über Wallets bezahlen – ob im Café, Online-Shop oder sogar beim Reisen.
Identitätsnachweise und Kundenkarten
Neben Zahlungsmethoden speichern viele digitale Wallets auch elektronische Ausweise, EUDI-Zertifikate oder Mitgliedskarten. So wird das Smartphone zur zentralen Brieftasche für persönliche Daten, die sicher und jederzeit abrufbar sind.
Wie erstelle ich eine digitale Wallet?
Eine digitale Wallet lässt sich in wenigen Schritten einrichten. Der Einrichtungsprozess orientiert sich dabei stark am Erstellen einer Krypto-Wallet.
So erstellst du eine Wallet für Kryptowährungen
Wähle eine Wallet-Art, die zu deinen Sicherheitsanforderungen und deiner Nutzung passt (z.B. Self-Custodial- oder Hardware-Wallet)
Suche dir einen vertrauenswürdigen Anbieter, der Sicherheit, Benutzerfreundlichkeit und Kompatibilität bietet
Lade die Wallet-App herunter und richte sie, abhängig von deinem gewählten Wallet-Typ, ein
Erstelle dein Wallet-Konto, dabei wird automatisch eine Wallet-Adresse und ein privater Schlüssel generiert
Notiere die Wiederherstellungsphrase für deine Wallet und achte darauf, die Wörter exakt in der vorgegebenen Reihenfolge aufzuschreiben
Sichere deine Zugangsdaten offline, also keine digitale Speicherung auf Cloud oder Smartphone
Teste deine Wallet mit einer kleinen Transaktion, um sicherzustellen, dass alles korrekt funktioniert
Wenn du mehr über die Erstellung einer Wallet erfahren möchtest, lies dir gerne unseren Ratgeber zum Thema Krypto-Wallet erstellen durch.
Im Unterschied zur Krypto-Wallet entfällt bei der digitalen Wallet meist die Generierung und sichere Aufbewahrung privater Schlüssel oder einer Seed Phrase. Stattdessen liegt der Fokus auf dem Verknüpfen von Zahlungsdaten oder Identitätsnachweisen, oft über nutzerfreundliche Anmeldeprozesse und integrierte Sicherheitsfunktionen.
Unsere Tipps für eine sichere Nutzung deiner Mobile Wallet
Damit deine Mobile Wallet sicher bleibt, solltest du unsere Tipps anwenden:
Nutze starke Sicherheitsfunktionen: Aktiviere Fingerabdruck, Gesichtserkennung oder sichere Passwörter, um unbefugten Zugriff auf deine Mobile Wallet zu verhindern.
Verwende die Zwei-Faktor-Authentifizierung (2FA): Schalte 2FA für zusätzliche Sicherheit ein, damit deine Geld- und Kartendaten besser geschützt sind.
Lade nur offizielle Wallet-Apps herunter: Installiere Wallet-Apps nur aus dem App Store oder Google Play Store, um Betrugsversuche durch Fälschungen zu vermeiden.
Achte auf sichere Netzwerke: Verbinde dich nur mit vertrauenswürdigen WLAN-Netzwerken, um deine Zahlungen und EUDI-Daten nicht Hackern auszusetzen.
Überprüfe regelmäßig deine Transaktionen: Kontrolliere deine Wallet-Aktivitäten, um verdächtige Abbuchungen frühzeitig zu erkennen.
Speichere keine sensiblen Daten unverschlüsselt: Notiere Passwörter oder Wiederherstellungscodes nicht auf deinem Smartphone, sondern verwende einen sicheren Passwort-Manager.
Häufige Fragen rund um digitale Wallets
In unseren FAQ findest du weitere Informationen und Antworten auf häufig gestellte Fragen zu digitalen und Mobile Wallets.
Was sind die besten digitalen Wallets?
Die Wahl der besten digitalen Wallet hängt von der gewünschten Nutzung ab – sei es für kontaktlose Zahlungen, Kryptowährungen oder digitale Identitäten. Hier sind die bekanntesten digitalen Wallets und ihre wichtigsten Funktionen:
Apple Pay für iPhone-Nutzer: Apple Pay ermöglicht kontaktlose Zahlungen mit dem iPhone oder der Apple Watch und speichert Karten sicher in der Wallet-App.
Google Pay für Android-Geräte: mit Google Pay kannst du Geld senden, online bezahlen und Kreditkarten sicher hinterlegen und profitierst von hoher Kompatibilität mit vielen Banken.
Samsung Pay für kontaktlose Zahlungen mit Samsung-Geräten: Samsung Pay funktioniert ähnlich wie Apple Pay, unterstützt aber auch ältere Kassenterminals dank Magnetic Secure Transmission (MST) – einer Technologie, die Magnetstreifen von Karten simuliert und so auch an Terminals ohne NFC funktioniert.
Non-Custodial Wallets für Kryptowährungen: sie ermöglichen die sichere Verwaltung digitaler Vermögenswerte und bieten volle Kontrolle über private Schlüssel.
Wallets mit breiter Krypto-Unterstützung: solche digitalen Wallets unterstützen verschiedene Kryptowährungen und erlauben den Zugriff auf dezentrale Anwendungen (DApps).
Ledger Live als Kombination aus Software und Hardware Wallet: Ledger Live ist die Software zur Verwaltung von Krypto-Assets auf einer Ledger Hardware Wallet, die hohe Sicherheit durch Offline-Speicherung bietet.
Sind digitale Wallets sicher?
Digitale Wallets gelten als sichere Zahlungsmethode, da sie moderne Verschlüsselungstechnologien, biometrische Authentifizierung und Zwei-Faktor-Authentifizierung (2FA) nutzen. Die Sicherheit hängt jedoch stark davon ab, ob die Wallet custodial oder non-custodial ist. Während Custodial Wallets von Drittanbietern verwaltet werden und auf deren Sicherheitsmaßnahmen angewiesen sind, bieten Non-Custodial Wallets die volle Kontrolle über private Schlüssel – allerdings mit dem Risiko, sie selbst absichern zu müssen. Grundsätzlich gilt: wer eine digitale Wallet nutzt, sollte auf sichere Netzwerke, regelmäßige Updates und den Schutz sensibler Daten achten. Ob eine digitale Wallet wirklich sicher ist, hängt nicht nur von der Technologie, sondern eben auch von deinem Verhalten als Nutzer ab.
Sind elektronische Wallets und digitale Wallets das gleiche?
Die Begriffe elektronische Wallet und digitale Wallet werden oft synonym verwendet, doch es gibt einen kleinen Unterschied: während digitale Wallets eine umfassende Lösung für die Speicherung und Verwaltung von Zahlungsdaten, Karten und Identitätsnachweisen bieten, wird der Begriff elektronische Wallet häufiger für reine Zahlungsmethoden genutzt.
Ein Beispiel für eine digitale Wallet ist eine EUDI-Wallet, die nicht nur Geld und Karten speichert, sondern auch eine digitale Identität nach EU-Standards ermöglicht. Dagegen bezieht sich eine elektronische Wallet meist auf Zahlungslösungen wie Apple Pay oder Google Pay, die primär für Transaktionen verwendet werden.
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DISCLAIMER
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