
Stop Loss Order einfach erklärt
Eine Stop Loss Order ist ein Werkzeug, um Verluste beim Trading zu begrenzen. Sie hilft Anlegern, eine Verkaufsorder automatisch auszuführen, sobald ein Wertpapier einen vorher festgelegten Kurs erreicht. Dieser Orderzusatz schützt vor unerwarteten Kursrückgängen und minimiert Risiken, ohne den Markt ständig im Blick zu haben. In diesem Ratgeber erfährst du, was eine Stop Loss Order ist, wie sie funktioniert und wo du sie am besten setzt. Mit praktischen Beispielen und Tipps lernst du, dieses Instrument optimal für deine Strategie einzusetzen.
Eine Stop Loss Order ist ein Verkaufsauftrag, der automatisch ausgeführt wird, sobald ein zuvor festgelegter Kurs erreicht wird, um Verluste zu begrenzen.
Sie eignet sich für Aktien, Kryptowährungen und andere Wertpapiere und hilft, emotionale Entscheidungen sowie dauerhafte Marktbeobachtung zu vermeiden.
Risiken wie Slippage oder unnötige Verkäufe durch kurzfristige Kursbewegungen können bei Stop Loss Orders durch eine sorgfältige Platzierung und dynamische Varianten wie Trailing Stops reduziert werden.
In der Buy and Hold Strategie kann die Stop Loss Order Investitionen schützen, sollte aber bedacht eingesetzt werden, um von langfristigen Kurssteigerungen zu profitieren.
Was ist eine Stop Loss Order?
Eine Stop Loss Order ist ein Verkaufsauftrag, der automatisch ausgeführt wird, sobald ein Wertpapier einen zuvor festgelegten Kurs erreicht. Ziel der Order ist es, Verluste zu begrenzen, indem ein Wertpapier verkauft wird, bevor dessen Preis weiter sinkt. Anleger nutzen diese Methode, um ihre Investitionen vor größeren Kursrückgängen zu schützen, ohne den Markt ständig überwachen zu müssen.
Die Stop Loss Order wird oft mit einem bestimmten Preislimit verbunden, der sogenannten Stop Loss Schwelle, und kann an fast jedem Handelsplatz genutzt werden. Sobald der Kurs des Wertpapiers diese Schwelle erreicht oder unterschreitet, wird die Order ausgelöst und als Market Order ausgeführt. Dadurch kann das Risiko unerwarteter Verluste reduziert werden.
Dieser Ordertyp eignet sich für verschiedene Anlageklassen wie Aktien, Kryptowährungen oder andere Werte, die an einer Börse gehandelt werden und wird häufig in Kombination mit einer Kauforder genutzt. Besonders in volatilen Märkten ist die Stop Loss Order ein Instrument, um den Überblick zu behalten und Verluste zu kontrollieren. Neben der Verlustbegrenzung ermöglicht sie es auch, emotionale Entscheidungen zu vermeiden, die Anleger oft unter Druck treffen.
Ähnliche Ordertypen
Neben der klassischen Stop Loss Order gibt es weitere Ordertypen, die Anlegern helfen, Risiken zu begrenzen und ihre Handelsstrategien anzupassen. Diese Orderzusätze bieten zusätzliche Flexibilität, um auf unterschiedliche Marktsituationen zu reagieren, sei es, um Verluste zu minimieren oder Gewinne abzusichern. Dabei funktionieren diese ähnlichen Ordertypen nach speziellen Mechanismen, die entweder auf dynamischen Anpassungen, festgelegten Limits oder der Kombination mehrerer Orders basieren. Sie eignen sich besonders für Anleger, die ihre Positionen sowohl in volatilen als auch in stabileren Märkten optimal managen möchten.
Trailing Stop Loss Order
Die Trailing Stop Loss Order ist eine erweiterte Version der klassischen Stop Loss Order und bietet eine dynamische Anpassung des Stop-Preises an die Kursbewegungen des Wertpapiers. Im Gegensatz zur normalen Stop Loss Order wird die Schwelle nicht festgesetzt, sondern folgt dem Kurs in einem vorher festgelegten Abstand, wenn dieser steigt. Dadurch können Anleger Gewinne sichern, während gleichzeitig Verluste begrenzt werden. Diese Flexibilität macht die Trailing Stop Loss Order zu einer Alternative für Anleger, die von steigenden Kursen profitieren möchten, ohne das Risiko aus den Augen zu verlieren.
Wichtige Features einer Trailing Stop Loss Order im Überblick
Dynamische Anpassung: der Stop-Preis wird automatisch nach oben angepasst, wenn der Kurs des Wertpapiers steigt, bleibt jedoch unverändert, wenn der Kurs fällt
Abstand zum Kurs: Anleger legen den Abstand (in Prozent oder festen Werten) fest, den der Stop-Preis zum aktuellen Marktpreis halten soll
Automatische Ausführung: sobald der Kurs die dynamisch gesetzte Schwelle erreicht, wird die Order als Market Order ausgeführt
Gewinnsicherung und Verlustbegrenzung: steigende Kurse sichern potenzielle Gewinne, während ein Kursrutsch Verluste begrenzt
Flexibel einsetzbar: besonders geeignet in volatilen Märkten, um auf schnelle Kursbewegungen zu reagieren
Stop Limit Order
Die Stop Limit Order kombiniert Elemente der Stop Loss Order mit einem Limit, wodurch Anleger sowohl Verkaufs- als auch Kauforders präzise steuern können. Im Gegensatz zur klassischen Stop Loss Order wird die Order hier nur ausgeführt, wenn der Kurs sowohl die festgelegte Stop-Schwelle erreicht als auch das definierte Limit einhält. Dieser Ordertyp ist besonders nützlich, um mehr Kontrolle über die Ausführung der Verkaufsorder zu behalten insbesondere an einem volatilen Handelsplatz, um unerwünschte Preise zu vermeiden.
Wichtige Features einer Stop Limit Order im Überblick
Stop-Schwelle und Limit: die Order wird ausgelöst, wenn die Stop-Schwelle erreicht wird, jedoch nur zu einem Preis, der das festgelegte Limit erfüllt
Mehr Kontrolle: Anleger können sicherstellen, dass ihre Verkaufsorder nicht unter einem bestimmten Mindestpreis ausgeführt wird
Kein Risiko durch Market Orders: verhindert, dass eine Verkaufsorder zu einem ungünstigen Marktpreis ausgeführt wird
Flexibel einstellbar: sowohl die Stop-Schwelle als auch das Limit lassen sich an die Marktbedingungen und das Risiko des Anlegers anpassen
Einsatz bei volatilen Märkten: besonders hilfreich, um Verluste zu begrenzen, ohne auf eine feste Kursausführung verzichten zu müssen
One Cancels the Other Option (OCO)
Die One Cancels the Other Option (OCO) ist ein Ordertyp, bei dem zwei separate Orders miteinander kombiniert werden, wobei die Ausführung der einen Order die andere automatisch storniert. Diese Methode wird häufig genutzt, um gleichzeitig ein Ziel für Gewinnmitnahmen und eine Verlustbegrenzung festzulegen. Der Vorteil liegt darin, dass Anleger beide Szenarien mit nur einer kombinierten Order abdecken können, ohne ständig den Markt überwachen zu müssen.
Wichtige Features der One Cancels the Other Option (OCO) im Überblick
Kombination aus zwei Orders: eine OCO-Order besteht in der Regel aus einer Stop Loss Order und einer Limit Order, die zusammen genutzt werden
Automatische Stornierung: sobald eine der beiden Orders ausgeführt wird, wird die andere automatisch gelöscht, um Konflikte zu vermeiden
Flexibilität in der Strategie: Anleger können sowohl eine Gewinnmitnahme als auch eine Verlustbegrenzung in einer einzigen Order festlegen
Effiziente Risiko- und Gewinnsteuerung: hilft dabei, Verluste zu minimieren oder Gewinne abzusichern, je nachdem, welches Szenario zuerst eintritt
Zeitsparend: keine manuelle Anpassung nötig, da die Orders auf Basis der Kursbewegung automatisch agieren
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Hier registrierenWas kostet eine Stop Loss Order?
Die Platzierung einer Stop Loss Order ist bei den meisten Handelsplattformen in der Regel kostenlos. Anleger zahlen keine zusätzlichen Gebühren für das Einrichten dieser Order. Allerdings fallen die üblichen Trading-Gebühren an, wenn die Order tatsächlich ausgeführt wird. Diese Kosten variieren je nach Handelsplatz und Broker.
Besonders in Zeiten hoher Marktvolatilität kann bei Stop Loss Orders Slippage auftreten, was Anleger berücksichtigen sollten. Slippage bedeutet, dass der tatsächliche Ausführungspreis von der festgelegten Schwelle abweichen kann, da die Order zum nächstmöglichen Marktpreis ausgeführt wird, wenn es keine Angebote zum gewünschten Preis gibt.
Wo sollten Trader eine Stop Loss Order setzen
Vor dem Einstieg in eine Position sollte genau festgelegt werden, wo der Stop Loss gesetzt wird. Die Stop Loss Order sollte direkt nach der Eröffnung der Position platziert werden, um Verluste von Anfang an zu begrenzen. Die Schwelle sollte Verluste begrenzen, aber nicht durch kleine, normale Kursbewegungen ausgelöst werden, die kurz nach der Ausführung einer Kauforder auftreten können. Sinnvoll ist ein Bereich unterhalb wichtiger Unterstützungsniveaus oder ein Abstand, der an die Volatilität des Marktes angepasst ist.
Wichtige Faktoren bei der Platzierung:
Volatilität: bei starken Kursbewegungen sollte der Stop Loss weiter vom aktuellen Kurs entfernt sein, um kleine Schwankungen abzufangen
Unterstützungs- und Widerstandsniveaus: ein Stop Loss knapp unter einer wichtigen Unterstützungszone bietet Schutz, da diese oft als Halt für den Kurs dient
Positionsgröße: je größer die Position, desto enger sollte der Stop Loss gewählt werden, um Verluste im Rahmen zu halten
Margin Trading und der Einsatz von Stop Loss Orders
Margin Trading ermöglicht es dir, mit einem Hebel zu traden – das heisst, du kannst eine grössere Position eingehen, als du eigentlich Kapital zur Verfügung hast. Dadurch lassen sich potenzielle Gewinne vervielfachen. Gleichzeitig steigt aber auch das Risiko von Verlusten, da sich Kursbewegungen stärker auf dein eingesetztes Kapital auswirken.
Gerade beim Margin Trading ist ein durchdachter Risikomanagement-Ansatz unerlässlich. Eine Stop Loss Order ist hier ein besonders wertvolles Werkzeug. Sie schützt dich davor, dass Verluste unkontrolliert wachsen, indem sie deine Position automatisch schliesst, sobald ein vorher definierter Kurs erreicht wird.
Stop Loss Orders helfen dir also, das hohe Potenzial von Margin Trading gezielt zu nutzen, ohne dabei unnötige Risiken einzugehen. Durch die richtige Platzierung dieser Order kannst du sicherstellen, dass du bei unvorteilhaften Kursentwicklungen schnell reagierst und dein Kapital schützt.
Stop Loss Order – Vor- und Nachteile
Die Stop Loss Order ist ein Werkzeug, um Verluste zu begrenzen und die Kontrolle über die eigenen Investitionen zu behalten. Allerdings hat auch diese Methode ihre Vor- und Nachteile, die je nach Marktbedingungen und Strategie berücksichtigt werden sollten.
Vorteile einer Stop Loss Order
Risikobegrenzung: schützt vor größeren Verlusten, indem ein automatischer Verkaufsauftrag ausgelöst wird
Emotionsfreie Entscheidungen: verhindert impulsives Handeln, da die Verkaufsorder im Voraus festgelegt wird
Zeitsparend: erfordert keine ständige Überwachung der Märkte, da die Order automatisch ausgeführt wird
Flexibel einsetzbar: geeignet für verschiedene Märkte wie Aktien, Kryptowährungen oder andere Wertpapiere
Nachteile einer Stop Loss Order
Slippage-Risiko: in volatilen Märkten kann der tatsächliche Ausführungspreis vom festgelegten Stop-Preis abweichen
Kurzfristige Auslöser: kleine, vorübergehende Kursrückgänge können die Order auslösen, obwohl der Kurs später wieder steigt
Begrenzte Kontrolle: die Order wird zum Marktpreis ausgeführt, der je nach Marktlage stark schwanken kann
Beispiel: So setzt du eine Stop Loss Order richtig
Angenommen, ein Anleger tätigt den Kauf einer Aktie an der Börse zu einem Kurs von 100 Euro und möchte Verluste auf maximal 10 Prozent begrenzen. In diesem Fall könnte eine Stop Loss Order bei 90 Euro gesetzt werden. Sollte der Kurs der Aktie auf oder unter 90 Euro fallen, wird die Verkaufsorder automatisch ausgelöst und die Aktie zum nächsten verfügbaren Marktpreis verkauft. Dadurch wird verhindert, dass weitere Kursrückgänge zu größeren Verlusten führen.
Dieses Beispiel zeigt, wie die Stop Loss Order funktioniert und wie sie Anlegern helfen kann, ihr Risiko effektiv zu kontrollieren. Indem der Verkaufsauftrag im Voraus festgelegt wird, schützt die Order vor unvorhergesehenen Kursrückgängen und minimiert potenzielle Verluste. Gleichzeitig wird sichergestellt, dass die Entscheidung auf Grundlage klarer Kriterien getroffen und nicht durch emotionale Reaktionen beeinflusst wird. Gerade in volatilen Märkten, in denen die Kurse schnell fallen können, ermöglicht die Stop Loss Order eine klare Strategie, die sowohl Zeit als auch Nerven spart. Sie ist daher besonders für Anleger geeignet, die ihr Risiko kalkulierbar halten möchten, ohne den Markt permanent überwachen zu müssen.
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Jetzt loslegenStop Loss in der Buy and Hold Strategie
Die Stop Loss Order kann auch in der Buy and Hold Strategie eingesetzt werden, um langfristige Investitionen vor größeren Verlusten zu schützen. Obwohl diese Strategie darauf abzielt, Wertpapiere über einen längeren Zeitraum zu halten und von langfristigen Kurssteigerungen zu profitieren, kann eine Stop Loss Order dabei helfen, erhebliche Verluste bei starken Kursrückgängen zu vermeiden.
Es ist jedoch wichtig, Stop Loss Orders in diesem Kontext vorsichtig zu nutzen. Kleine, kurzfristige Kursrückgänge gehören in der Regel zu den normalen Marktschwankungen und sollten nicht zu einem unnötigen Verkauf führen. Anleger, die eine langfristige Perspektive verfolgen, sollten ihre Stop Loss Schwelle entsprechend großzügiger wählen, um nicht durch kurzfristige Bewegungen aus ihrer Position ausgestoppt zu werden.
Ein gezielter Einsatz der Stop Loss Order kann daher dazu beitragen, das Risiko großer Verluste zu reduzieren, während die langfristigen Ziele der Buy and Hold Strategie weiterhin im Fokus bleiben. Dadurch bleibt die Balance zwischen Schutz des Kapitals und dem Nutzen langfristiger Marktchancen erhalten.
Überlegungen zu Risiken bei Stop Loss Orders
Obwohl Stop Loss Orders ein effektives Werkzeug zur Risikobegrenzung sind, gibt es auch potenzielle Herausforderungen, die Anleger beachten sollten. Zu den größten Risiken gehören Marktlücken (Market Gaps) und hohe Volatilität, die dazu führen können, dass die Order zu einem ungünstigen Kurs ausgeführt wird. In solchen Situationen kann der tatsächliche Verkaufswert deutlich unter der gesetzten Stop-Schwelle liegen, was als Slippage bezeichnet wird.
Ein weiteres Risiko besteht darin, dass eine Stop Loss Order durch kurzfristige Kursrückgänge ausgelöst wird, die keine langfristigen Auswirkungen haben. Dadurch könnte ein Anleger aus einer Position ausgestoppt werden, obwohl der Kurs sich danach wieder erholt.
Um die Risiken zu minimieren, können Anleger folgende Maßnahmen ergreifen:
Trailing Stops verwenden: eine Trailing Stop Loss Order passt die Schwelle dynamisch an, wenn der Kurs steigt, und schützt so sowohl Gewinne als auch vor Verlusten
Stop-Preise sorgfältig festlegen: die Schwelle sollte an die Marktbedingungen und die Volatilität des Wertpapiers angepasst werden, um unnötiges Auslösen der Order zu vermeiden
Marktbedingungen beobachten: bei besonders volatilen Märkten oder vor großen Ereignissen (z.B. Quartalszahlen) kann es sinnvoll sein, den Stop Loss anzupassen oder temporär auszusetzen
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Bitte beachte, dass eine Investition in Krypto-Assets zusätzlich zu den oben beschriebenen möglichen Erfolgen auch Risiken birgt.