
Was du vor dem Staking beachten solltest
In der letzten Lektion hast du gelernt, was Staking ist und wie Kryptotrader ein zusätzliches Einkommen erzielen können, indem sie ein Netzwerk mit ihren Coins sichern. In dieser Lektion erfährst du alle Details, auf die du achten solltest, bevor du deine Coins stakst.
Zahlreiche Projekte, die eine Art von Proof of Stake (PoS)-Netzwerken nutzen, ermöglichen es Haltern von Kryptowährungen durch Staking, ein zusätzliches Einkommen zu generieren.
Delegated Proof of Stake (DPoS)-Netzwerke, bei dem Nutzer ihre Bestände delegieren, erhöhen die Chancen, dass auch Teilnehmer mit kleineren Stakes Belohnungen erhalten.
Bevor du loslegst, solltest du zahlreiche Faktoren, wie zum Beispiel die jährliche prozentuale Rendite (APY, annual percentage yields) eines Coins, mögliche Warm-up- und Lock-in-Fristen sowie die mit dem Staking verbundenen Risiken berücksichtigen.
In dieser Lektion erfährst du, was du beachten solltest, bevor du mit dem Staking loslegst.
Ähnlich wie bei Zinszahlungen auf Spareinlagen im traditionellen Finanzwesen können Kryptohalter zusätzliches Einkommen erzielen, indem sie ihre Coins in Projekte staken, die auf Proof of Stake (PoS) oder DPoS-Netzwerken basieren. Diese Art des Zusatzeinkommens wird immer beliebter; einige Dinge sollten jedoch unbedingt vor dem Staking von Coins beachtet werden.
Kann ich jede beliebige Kryptowährung staken?
Bevor du mit dem Staking loslegst, solltest du wissen, dass dies nur bei bestimmten Kryptowährungen möglich ist. Nicht alle Kryptowährungsprojekte unterstützen Staking. Solltest du dich jetzt fragen: "Kann ich Bitcoin staken?", lautet die Antwort leider nein.
Daher solltest du sicherstellen, dass das Netzwerk deiner Wahl einen PoS-Konsensalgorithmus und nicht (wie Bitcoin) einen Proof-of-Work-Algorithmus (PoW) verwendet. Bei einem PoS-Konsens wird die Transaktionsvalidierung und das Hinzufügen neuer Daten von Validatoren durchgeführt und nicht wie in einem PoW-Netzwerk von Minern.
In einem PoS-Netzwerk werden Validatoren nach dem Zufallsprinzip, jedoch in Abhängigkeit davon, wann und wie viel ihrer Bestände sie gestakt haben, zur Blockvalidierung ausgewählt. Validatoren mit größeren Beständen sind daher klar im Vorteil. In einem DPoS-Netzwerk werden die Witnesses von allen Teilnehmern gewählt, was die Chancen von Teilnehmern mit kleineren Beständen erhöht.
Was bedeutet “nothing at stake”?
Abgesehen von der Tatsache, dass Validatoren, die über eine große Anzahl von Coins verfügen, auch einen Großteil aller zukünftigen Coins erhalten, sind PoS-Netzwerke darüber hinaus genau wie PoW-Projekte nicht gegen 51%-Angriffe gefeit, da theoretisch auch ein einzelner Teilnehmer 51% der Anteile am Netzwerk besitzen kann.
Darüber hinaus gibt es ein hypothetisches Problem namens "nothing at stake" ("Nichts auf dem Spiel"), bei dem es zu einer Fork kommen kann, wenn zwei Nodes im Netzwerk gleichzeitig die notwendigen Bedingungen erfüllen, um einen Block hinzuzufügen. Dieser Fork wird wieder aufgehoben, wenn die Nodes nur eine der beiden Transaktionen unterzeichnen (der "orphan block").
Wenn jedoch 99% aller Nodes in einem solchen Fall beide Chains anerkennen, da sie "nichts auf dem Spiel" haben, da es keine Opportunitätskosten für das Fälschen in einer bestimmten Blockchain gibt, kann das verbleibende angreifende Prozent theoretisch Coins in einer Chain ausgeben und in der anderen verifizieren, also doppelt ausgeben ("double spending").
In einem PoS-Netzwerk werden Validatoren nach dem Zufallsprinzip, jedoch in Abhängigkeit davon, wann und wie viel ihrer Bestände sie gestakt haben, zur Blockvalidierung ausgewählt. Validatoren mit größeren Beständen sind daher klar im Vorteil.
Beliebte Staking-Assets
Peercoin war der erste Coin, der einen Proof of Stake-Konsensalgorithmus implementierte, und weitere ließen nicht lange auf sich warten. Während Ethereum gerade dabei ist, zu Ethereum 2.0 (ETH2) und damit einem PoS-Algorithmus zu wechseln, haben sich in den letzten Jahren zahlreiche Projekte in diesem Bereich etabliert, darunter Netzwerke wie Tron (TRX), Tezos (XTZ), Solana (SOL), Cosmos (ATOM), The Graph (GRT), Kusama (KSM), Polygon (MATIC), Near Protocol (NEAR), Cardano (ADA) und Polkadot (DOT). Werfen wir doch einen Blick auf einige von ihnen und darauf, wie man diese Coins staken kann.
Tron (TRX)
TRON wurde ursprünglich als Plattform für Smart Contracts zur Verbesserung des Ethereum-Netzwerks gegründet, wechselte dann aber zu seiner eigenen Blockchain, um ein entwicklerfreundliches Ökosystem für DApps (dezentrale Anwendungen) zu schaffen. Das TRON-Netzwerk läuft auf Basis eines Delegated Proof of Stake (DPos) Systems und Transaktionen können durch das Staking des nativen TRX-Tokens unterstützt werden.
Tezos (XTZ)
Tezos ist ein sich selbst änderndes und genehmigungsfreies Open-Source-Protokoll, das die Entwicklung anderer Projekte und Meta-Upgrades ermöglicht. Tezos basiert auf dem Proof-of-Stake-Konsens und ermöglicht es seiner Community, als "Baker" an der Governance teilzunehmen und den nativen Netzwerktoken XTZ ("Tez") zu staken.
Solana (SOL)
Solana gibt an, die schnellste Blockchain der Welt zu sein, die auf einer einzigen Schicht basiert und ihr Netzwerk während des Skalierungsprozesses nicht in verschiedene Layers aufteilt. Halter des nativen Tokens des Netzwerks, SOL, können Token an Netzwerk-Validatoren übertragen und so zur Sicherheit des Netzwerks beitragen.
Cosmos (ATOM)
Der Aufbau des Cosmos-Projekts, das auch als "Internet der Blockchains" bekannt ist, basiert auf einem Multi-Chain-Rahmen, der verschiedene Blockchains innerhalb desselben Protokolls verbindet, um die Skalierbarkeit und Interoperabilität zwischen Assets zu erleichtern. Cosmos basiert auf einem PoS-Konsensmechanismus, der auf einer Engine namens "Tendermint" läuft. Governance und Staking im Netzwerk werden über den nativen Token ATOM abgewickelt.
The Graph (GRT)
The Graph bietet ein Indexierungsprotokoll, um Suchanfragen in Netzwerken wie Ethereum zu ermöglichen. Sämtliche Ethereum-Daten können somit durch einfache Abfragen durchsucht werden. The Graph fördert so die Zugänglichkeit von Blockchain-Daten und erleichtert die Entwicklung von DApps (dezentralen Anwendungen). Die Dienste im The Graph-Netzwerk werden von der aus sogenannten Indexern, Kuratoren und Delegatoren bestehenden Community bereitgestellt. GRT ist der native ERC20-Token von The Graph und wird als Tauschmittel sowie zur Auszahlung von Rewards verwendet.
Kusama (KSM)
Kusama ist eine Plattform für Entwickler, die ambitionierte Projekte schnell umsetzen wollen. Die Kusama-Chain ist eng mit jener von Polkadot verbunden und fungiert auch als Testnetz für Polkadot-Anwendungen. Kusama-Nominatoren teilen Stakes Validatoren zu und erhalten dafür einen Anteil an den Belohnungen. KSM ist der native Coin von Kusama und wird für Staking und Governance im Nominated Proof of Stake (NPoS)-Konsensmechanismus des Ökosystems verwendet.
Polygon (MATIC)
Das Polygon-Netzwerk wurde "von Entwicklern für Entwickler aufgebaut" und hat es sich zum Ziel gesetzt, die Skalierbarkeit und Zugänglichkeit von Ethereum zu fördern, indem es mit dem Ethereum-Mainnet verbundene Sidechains betreibt. In Proof-of-Stake-"Checkpoints" oder "Gruppen"in einer Sidechain werden die Daten gesammelt. Polygons nativer Token MATIC kommt neben dem Netzwerkbetrieb auch für Staking zum Einsatz.
Near Protocol (NEAR)
Near Protocol versucht zum einen, reibungslose Abläufe für die nächste Generation von DApps zu entwickeln. Zum anderen ist das Sharded Layer-1- und PoS-Netzwerk die weltweit erste klimaneutrale Blockchain und möchte eine vollständig dezentrale und lineare Skalierung über mehrere Millionen Nodes hinweg ermöglichen. Der native Token des Projekts, NEAR, wird von Tokenhaltern für delegiertes Staking verwendet. So wird die Sicherheit des Netzwerks gewährleistet und Nutzer können mit speziellen, von Validatoren betriebenen Staking-Pools, Rewards verdienen.
Cardano (ADA)
Das Cardano-Netzwerk hat es sich zur Aufgabe gemacht, Probleme wie Skalierbarkeit, Sicherheit sowie die soziale und wirtschaftliche Integration von Blockchains in Angriff zu nehmen. Alle hinter dem Cardano-Netzwerk stehenden Entwicklungen basieren auf wissenschaftlichen Ansätzen und werden methodisch weiterentwickelt. Forschungen und Erkenntnisse unterliegen daher strengen Vorgaben und werden von verschiedenen unabhängigen Instanzen geprüft. Das Netzwerk läuft auf einem PoS-Konsensalgorithmus namens "Ouroboros". Das über Staking-Pools betriebene Cardano-Staking ist so beliebt, dass viele automatisch an den nativen Token ADA denken, wenn allgemein von Staking die Rede ist.
Polkadot (DOT)
Polkadot bietet eine heterogene Multichain, in der eine Vielzahl von kohärenten Datenstrukturen gehostet werden können. Dies bedeutet, dass auf Polkadot verschiedene Blockchains, sogenannte Parachains, implementiert werden können, die imstande sind, miteinander zu kommunizieren. Ziel ist es, unabhängigen Blockchains den Austausch von Informationen und vertrauenswürdigen Transaktionen über die Polkadot-Relay-Chain zu ermöglichen, wobei der Fokus auf Skalierbarkeit, Governance und Interoperabilität liegt, da sämtliche Informationen der einzelnen Parachains parallel in verschiedenen Netzwerkbereichen verarbeitet werden können. Parachains können auf unterschiedliche Weise genutzt werden, z. B. für dezentrale Finanzen (DeFi) oder NFTs. Polkadot verwendet ein NPoS-System (Nominated Proof of Stake) als Konsensmechanismus, und Halter des nativen Tokens DOT können als Validatoren oder Nominatoren im Netzwerk staken, um mit Staking-Belohnungen zusätzliches Einkommen zu generieren.
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Hier registrierenIst Staking profitabel?
Bevor du mit dem Staking loslegst, solltest du dich über das Netzwerk deiner Wahl informieren. Die meisten Netzwerke setzen für das Staking eine Mindestmenge an gehaltenen Assets voraus – das bedeutet, dass du einen festgelegten Mindestbetrag an Coins investieren musst, um mit Staking Erträge erzielen zu können. Auch wenn du eine vertrauenswürdige Exchange nutzt, die dir das Staking mit einem Klick ermöglicht, ist es wichtig, dass du die Grundlagen kennst und dich mit den Staking-Assets deiner Wahl vertraut machst.
Es gibt mehrere Möglichkeiten für Kryptotrader, zusätzliche Erträge zu erzielen – etwa durch das Staking eines Coins, die Bereitstellung von Liquidität durch Yield Farming an Liquiditätspools und Krypto-Sparkonten.
Was bedeutet APY beim Staking?
Um herauszufinden, welche Assets beim Staking am profitabelsten sind, solltest du die Assets hinsichtlich der jährlichen möglichen Staking Rewards vergleichen.
Zunächst ist es wichtig, die jährliche Rendite (Annual Percentage Yield, APY) eines Coins herauszufinden. Es gibt mehrere Möglichkeiten für Kryptotrader, zusätzliche Erträge zu erzielen – etwa durch das Staking eines Coins, die Bereitstellung von Liquidität durch Yield Farming an Liquiditätspools und Krypto-Sparkonten. Es darf dabei jedoch nicht vergessen werden, dass Erträge von Preisschwankungen, der Menge an gestakten Coins und verschiedenen anderen Faktoren beeinflusst werden. Unterschiedliche Coins nutzen unterschiedliche Zeiträume für die Berechnung von Auszahlungen. Dabei handelt es sich um die Zeitspanne von Delegierung der Coins an einen Staking-Pool bis zur endgültigen Auszahlung.
Wie du in unserer Bitpanda Academy für private Finanzen gelernt hast, handelt es sich bei Zinseszinsen um Zinsen, die du bei der Anlage eines Assets aus der anfänglichen Investition plus den Zinsen, die zusätzlich zu den bereits verdienten Zinsen anfallen, generierst. Im Falle des Stakings besteht das zugrunde liegende Konzept darin, die Rewards, die du mit dem Staking erzielt hast, automatisch erneut zu staken (Auto-Staking von Rewards) und auf diese Weise zusätzliche Token zu verdienen. Vergiss jedoch nicht, dass es keine Garantie gibt, da der Staking-Prozess nach dem Zufallsprinzip erfolgt und Kursschwankungen berücksichtigt werden müssen.
Was ist eine sogenannte Lock-in-Frist?
Wenn du deine Coins stakst, solltest du auch beachten, dass für einige Coins bestimmte Bedingungen gelten, z. B. "Warm-up-" (bei manchen Projekten auch "Vesting" genannt) und "Lock-in-Fristen" (auch Locked-in-Fristen genannt). Das bedeutet, dass du bei manchen Projekten deine Coins eine bestimmte Zeit lang staken musst, bevor du Rewards generieren kannst. Bei vielen Projekten musst du darüber hinaus deine Assets für das Staking "sperren", was bedeutet, dass du, sobald du mit dem Staking deiner Coins begonnen hast, für einige Zeit keinen Zugriff mehr darauf hast oder sie "entstaken" kannst, was bedeutet, dass du deine Coins nicht verkaufen oder tauschen kannst, solange sie gestakt sind, selbst wenn es zu einem erheblichen Preisrückgang kommt.
Beachte unbedingt die Risiken des Staking
Dies führt uns schließlich zu den Risiken des Stakings – egal, wie großartig die hohen prognostizierten jährlichen Renditen eines Projekts klingen mögen, darf nicht vergessen werden, dass alle Kryptowährungen zu starker Volatilität neigen, was die potenziellen Erträge stark beeinflussen kann. Außerdem gibt es zahlreiche Fake-Projekte im Internet, die versuchen, deine Coins zu stehlen, indem sie dich anweisen, deine Bestände auf eine andere Wallet-Adresse zu übertragen. Alternativ dazu könnten sie dir auch unrealistische Angebote machen. Vergiss nicht – was zu gut klingt, um wahr zu sein, ist es leider fast immer.
Nachdem du nun die Grundlagen des Stakings kennst, erfährst du in unserem nächsten Artikel, wie du mit dem Staking von Kryptowährungen loslegen kannst.
Dieser Artikel stellt weder eine Anlageberatung noch ein Angebot oder eine Aufforderung zum Kauf von digitalen Assets dar.
Dieser Artikel dient nur zu allgemeinen Informationszwecken und es wird weder ausdrücklich noch stillschweigend eine Zusicherung oder Garantie bezüglich der Fairness, Genauigkeit, Vollständigkeit oder Richtigkeit dieses Artikels oder der darin enthaltenen Meinungen gegeben und es sollte kein Vertrauen in die Fairness, Genauigkeit, Vollständigkeit oder Richtigkeit dieses Artikels oder der darin enthaltenen Meinungen gesetzt werden.
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Bitte beachte, dass eine Investition in digitale Assets zusätzlich zu den oben beschriebenen möglichen Erfolgen auch Risiken birgt.