Was ist eine Aktie?
Eine Aktie stellt ein Wertpapier dar, das einen Anteil am Grundkapital eines Unternehmens verbrieft. Kaufen Anleger Aktien, werden sie Miteigentümer bzw. Aktionäre des jeweiligen Unternehmens und erhalten bei bestimmten Unternehmen Stimmrechte auf der Hauptversammlung oder haben Anspruch auf einen Teil des Gewinns (Dividende). Der Kauf einer Aktie hat oftmals das Ziel, an einer positiven Unternehmensentwicklung und somit auch am potenziell steigenden Aktienkurs teilzunehmen und sein Vermögen aufzubauen.
Doch warum sollte ein Unternehmen seine Anteile verkaufen? Der Grund ist der Erhalt von Kapital. Das Fremdkapital können die börsennotierten Unternehmen für Investitionen nutzen. So haben nicht nur Anleger, die ihre Aktien kaufen, die Chance zu profitieren, sondern auch das Unternehmen selbst.
Anleger können mit solchen Wertpapieren auf unterschiedliche Weisen Gewinn erzielen. Zum einen können sie die gekaufte Aktie zu einem späteren Zeitpunkt und zu einem höheren Kurs wieder verkaufen. Manche Aktien bringen Dividenden ein. Das sind Gewinnausschüttungen des jeweiligen Unternehmens. Ob und in welcher Höhe eine Dividende gezahlt wird, wird auf der Hauptversammlung beschlossen.
Unternehmen, die Anteile verkaufen, können die Rechtsform einer Aktiengesellschaft (AG) oder auch einer Kommanditgesellschaft auf Aktien (KGaA) haben. Auch europäische Formen der Aktiengesellschaft wie Societas Europaea (SE), die US-amerikanische Inc. oder die britische PLC sowie die in Frankreich, Spanien oder Italien mit SA abgekürzten Unternehmen können Anteile verkaufen. In jedem Fall muss ein Unternehmen, um Aktien verkaufen zu können, an der Börse gelistet sein.
Welche Arten von Aktien gibt es?
Es gibt unterschiedliche Aktienarten, die sich in ihren Rechten, ihrer Übertragbarkeit oder Notierung unterscheiden. Dazu zählen unter anderem Nennwertaktien, Dividendenaktien, Inhaberaktien, Namensaktien, Stammaktien, Vorzugsaktien und Stückaktien. Kennst du dich mit den jeweiligen Aktienarten aus, weißt du, was Aktien sind, in die du investieren kannst und welche zu deiner Anlagestrategie und deinem Portfolio passen.
Nennwertaktien
Nennwertaktien haben einen festen Geldwert, der in der Regel bei einem Euro je Aktie liegt. So können besonders viele Aktien ausgegeben werden. Eine solche Aktienart kommt heute jedoch selten vor.
Hierbei solltest du wissen, dass der Nennwert der Aktie nicht dem Kurswert, also dem Preis der Aktie, entspricht. Da der Kurswert über Angebot und Nachfrage bestimmt wird, kann er vom Nennwert abweichen.
Wie hoch der Anteil am Grundkapital eines Unternehmens ist, bestimmt das Verhältnis des Nennwerts zum gesamten Grundkapital. Das macht nur einen Bruchteil des Grundkapitals aus.
Bei Nennwertaktien ist außerdem zu beachten, dass sie nicht unter ihrem Nennwert ausgegeben werden können. Sie können aber teurer verkauft werden. So kann beispielsweise bei einer Kapitalerhöhung der Nennwert über dem Ausgabepreis liegen, da er sich etwa am aktuellen Kurs orientieren kann.
Dividendenaktien
Bei Dividendenaktien handelt es sich um Aktien, die an ihre Aktionäre Dividenden bzw. Gewinne ausschütten. Ob Dividenden und in welcher Höhe sie ausgeschüttet werden, wird bei der Hauptversammlung einer Aktiengesellschaft beschlossen. Die Gewinne werden in der Regel drei Tage nach der Hauptversammlung mit einem bestimmten Betrag pro Aktie an die Aktionäre ausgezahlt.
Small Cap
Bei Small Caps (Nebenwerte) handelt es sich um Aktien von kleineren börsennotierten Unternehmen, die eine geringere Marktkapitalisierung (Market Cap) innehaben. Allerdings gibt es keinen festen Rahmen, in dem man von Small Caps spricht.
Da kleinere Unternehmen die Chance auf ein potenziell stärkeres Wachstum haben als etwa größere Unternehmen, kann durch Small Caps eine höhere Rendite erzielt werden. Allerdings haben solche Arten von Aktien aber auch eine höhere Volatilität. Somit haben Anleger mit solchen Aktien die Chance auf hohe Renditen, aber auch das Risiko hoher Verluste.
Mid Cap
Mid Caps sind Aktien von Unternehmen mit mittlerer Marktkapitalisierung. Damit liegen sie in der Mitte zwischen den Small Caps und Large Caps. Es handelt sich dabei um Unternehmen, die stabiler sind als Small Caps, aber höhere Wachstumschancen als Large Caps bieten.
Eine genaue Definition bezüglich des Größenrahmens solcher Aktien gibt es nicht, da es je nach Region zu Unterschieden kommen kann.
Large Cap
Large Caps beziehen sich auf Aktien großer, etablierter Unternehmen, die eine hohe Marktkapitalisierung haben. Was das Investieren in Large Cap Aktien vorteilhaft macht, ist, dass sie relativ stabil sind und während wirtschaftlicher Abschwünge häufig gut abgesichert sind, sodass sie geringeren Schwankungen unterliegen. Durch ihre hohe Marktkapitalisierung haben große Unternehmen ein potenziell geringeres Wachstum als kleinere und mittlere Unternehmen.
Viele der großen Unternehmen schütten regelmäßige Dividenden aus, weshalb die Art von Aktien für Anleger interessant ist, die ein passives Einkommen erzielen wollen.
Inhaberaktien
Bei Inhaberaktien handelt es sich um Wertpapiere, die Anteile an einem Unternehmen verbriefen. Damit erhält der Aktionär bzw. der Inhaber bestimmte Rechte wie etwa das Stimmrecht auf der Hauptversammlung. Dadurch, dass die Identität des Aktionärs nicht im Aktienregister vermerkt wird, ist eine einfache Übergabe der Aktien etwa durch Verkauf an der Börse möglich. Auch wenn es vor einigen Jahren in Deutschland nahezu nur Inhaberaktien gab, entscheiden sich mittlerweile viele Unternehmen für Namensaktien, was bedeutet, dass Unternehmen wissen, wem ihre Aktien gehören.
Namensaktien
Solche Aktien sind auf den Namen des Aktionärs ausgestellt, sodass das Unternehmen weiß, wer beteiligt ist. Zudem ist beim Kauf von Aktien der Art eine Eintragung in das Aktienregister erforderlich.
Dass der Aktionär dem Unternehmen bekannt ist, macht in der Regel die Kommunikation bezüglich Einladungen etwa zur Hauptversammlung oder anderen Unternehmensinformationen einfacher. Für Aktionäre ist eine Übertragung der Aktien durch eine schriftliche Abtretungserklärung möglich. In manchen Fällen ist eine zusätzliche Zustimmung der Gesellschaft erforderlich, was einen Verkauf erschweren kann.
Stammaktien
Als Inhaber einer Stammaktie hast du in der Regel das Recht, bei Hauptversammlungen über Angelegenheiten der Unternehmensentwicklung abzustimmen. Zudem können Anleger von Stammaktien Dividenden erhalten, wobei sie nicht garantiert und die Zahlungen nicht festgelegt sind.
Wenn das Unternehmen in Konkurs geht, können Stammaktionäre das investierte Kapital erst dann beanspruchen, wenn die Gläubiger, Anleihegläubiger und Vorzugsaktionäre ihr Kapital zuerst erhalten haben.
Der Faktor kann zu einem gewissen Risiko bei solchen Aktien führen. Es ist jedoch erwiesen, dass Stammaktien auf lange Sicht häufig höhere Renditen einbringen als Vorzugsaktien und Anleihen.
Vorzugsaktien
Vorzugsaktien haben im Gegensatz zu Stammaktien kein Stimmrecht in Unternehmensangelegenheiten, jedoch erhalten Vorzugsaktionäre Vorrang vor Stammaktionären, falls das Unternehmen in Konkurs geht. Für Unternehmen ist eine solche Aktie eine Möglichkeit zur Eigenfinanzierung, was zudem die Kontrolle über das Unternehmen ermöglicht, da die Aktionäre kein Stimmrecht besitzen.
Außerdem erhalten Aktionäre von Vorzugsaktien in der Regel vor den Stammaktionären festgelegte Dividenden. Das zieht Anleger an, die Stabilität und einen potenziell stetigen Cash-Flow in der Zukunft anstreben.