Eine Anleihe (oder Schuldverschreibung, auch Rentenpapier) ist ein Wertpapier, das im Wesentlichen einen Vertrag zwischen zwei Parteien abbildet. Stell dir ein Unternehmen oder eine Regierung vor, die Geld leihen möchte. Das Unternehmen oder die Regierung geben Anleihen an Anleger aus. Der Anleger kauft diese Anleihen und leiht dem Unternehmen oder der Regierung bis zu einem bestimmten Datum Geld für einen bestimmten Betrag und erhält Zinszahlungen für das investierte Geld.
Die Berechtigung jährlicher oder halbjährlicher Zinszahlungen an den Anleihegläubiger wird als Kupon bezeichnet. Nullkuponanleihen (Zero-Coupon-Anleihen) hingegen geben keine regelmäßigen Zahlungen an Anleihegläubiger aus, daher der Name. In diesem Fall werden die Zinsen automatisch bis zum Fälligkeitsdatum - dem Datum, an dem die endgültige Zahlung der Anleihe fällig ist- thesauriert (angehäuft und nicht ausgeschüttet).
Nachdem eine Anleihe ihr Fälligkeitsdatum erreicht hat, zahlt die emittierende Gesellschaft oder Regierung dem Anleger ihr Geld zurück. Wie du dich erinnerst, wirst du als Aktionär Miteigentümer eines Unternehmens. In diesem Fall wirst du als Anleger zu einem Gläubiger, der der ausstellenden Partei Geld leiht.
Der Anleger kauft Anleihen, verleiht dem Unternehmen oder der Regierung bis zu einem bestimmten Datum Geld für einen bestimmten Betrag und erhält Zinszahlungen für das von ihm investierte Geld.
Was ist der Ursprung von Anleihen?
Die ersten Anleihen wurden vor mehreren tausend Jahren “begeben” (ausgegeben), möglicherweise bereits um 2400 v. Chr. 1693 gab die Bank of England die erste Staatsanleihe aus, um Geldmittel für einen Krieg gegen Frankreich zu beschaffen. Während der nächsten Jahrhunderte wurden Anleihen dann häufig zur Finanzierung von Kriegen und anderen Staatsausgaben verwendet.
Werden Anleihen an einer Börse gehandelt?
Ein Finanzmarkt ist ein Überbegriff für Märkte, auf denen der Handel mit Kapital stattfindet. Grundsätzlich lassen sich Finanzmärkte in mehrere Kategorien einteilen. Die drei Hauptkategorien sind Kapitalmärkte, Geldmärkte und Devisenmärkte.
Der Kapitalmarkt ist weiter unterteilt in Aktienmärkte und Rentenmärkte (Anleihenmärkte). Die Aktienmärkte dienen dem Börsenhandel und dem außerbörslichen Handel (OTC Handel, d.h. “Over-the-Counter” Handel) von Aktien.
Der Verkauf von Wertpapieren zum Zeitpunkt ihrer Emission (ihrem Erstverkauf) an Anleger wird als Primärmarkt bezeichnet. Im Gegensatz dazu wird der Handel an der Börse, an der ein Unternehmen notiert ist bzw. wo der außerbörsliche Handel von Finanzinstrumenten stattfindet, die sich bereits im Umlauf befinden, als “Sekundärmarkt“ oder “Aftermarket“ bezeichnet. Das ist der Finanzmarkt, an dem Finanzinstrumente wie Aktien, Anleihen, Futures und Optionen gekauft und verkauft werden.
Ein Unternehmen oder eine Regierung gibt am Primärmarkt Wertpapiere in Form von Anleihen an die Anleger - die Gläubiger - als Gegenleistung für ihr Anlagekapital aus.
Ein Unternehmen oder eine Regierung gibt am Primärmarkt Wertpapiere in Form von Anleihen an die Anleger - die Gläubiger - als Gegenleistung für ihr Anlagekapital aus. Emittierte Anleihen können dann am Sekundärmarkt weiterverkauft werden.