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10/14/2025

9 Min. Lesezeit

Stablecoins: Definition & Erklärung

Stablecoins: Definition, Erklärung & Bedeutung

Stablecoins vereinen die Welt der Kryptowährungen mit der Beständigkeit traditioneller Währungen. Sie schlagen eine Brücke zwischen zwei Finanzwelten und wollen eine verlässlichere Wertanlage innerhalb der volatilen Krypto-Märkte ermöglichen. In diesem Ratgeber erklären wir, was ein Stablecoin ist, wie sie funktionieren und welche Bedeutung Stablecoins im Krypto-Ökosystem spielen.

  • Definition: Stablecoins sind digitale Token, deren Wert an Fiat-Währungen oder andere Vermögenswerte gekoppelt ist, um starke Kursschwankungen zu vermeiden.

  • Arten: Es gibt Stablecoins mit Absicherung durch Fiat-Reserven, durch Kryptowährungen oder durch algorithmische Mechanismen ohne reale Deckung.

  • Anwendungsbereiche: Sie dienen z.B. für Transaktionen, als Trading-Instrument oder als digitale Ergänzung zu klassischen Währungen.

  • Chancen und Risiken: Stablecoins bringen mehr Stabilität und Flexibilität ins Krypto-Ökosystem, bergen aber auch Risiken wie fehlende Transparenz oder regulatorische Unsicherheiten.

Was ist ein Stablecoin?

Der Wert von Stablecoins ist an klassische Währungen wie den US-Dollar gekoppelt, wodurch sie als digitale Währungen mehr Stabilität bieten. Dadurch bleiben ihre Kurse im Vergleich zu anderen Kryptowährungen in der Regel konstanter.

Sie verbinden die Technologie der Blockchain mit der Verlässlichkeit traditioneller Währungen und werden z.B. für Zahlungen, Transaktionen oder als Zwischenlösung beim Trading genutzt. Je nach Stablecoin übernimmt ein Emittent die Absicherung mit echten Vermögenswerten oder es kommen dezentrale Mechanismen zum Einsatz. Stablecoins gelten als Beispiel dafür, wie sich digitale und klassische Finanzsysteme ergänzen können.

Wie funktionieren Stablecoins?

Stablecoins sind digitale Token auf einer Blockchain, deren Wert an Fiat-Währungen oder andere Vermögenswerte gekoppelt ist. Ziel ist es, den Kurs möglichst konstant zu halten. Dafür soll der Stablecoin rechnerisch im Verhältnis 1:1 durch den zugrunde liegenden Basiswert gedeckt sein. Diese Bindung wird durch Reserven gewährleistet, die von einem Emittenten verwaltet oder durch Smart Contracts kontrolliert werden, zum Beispiel in Form von Devisen, Anleihen oder Krypto-Vermögenswerten.

In der Praxis wird dieser Zielwert jedoch oft nur annähernd erreicht. Neben Kursschwankungen der hinterlegten Werte besteht zusätzlich das Risiko, dass die Reserven nicht vollständig vorhanden oder nicht ausreichend transparent sind. Eine dauerhaft exakte Wertdarstellung ist daher nicht garantiert.

Arten von Stablecoins

Es gibt grundsätzlich drei Arten von Stablecoins. Sie unterscheiden sich vor allem in den sogenannten Pegging-Mechanismen. Also darin, wie ihr Wert abgesichert und möglichst konstant gehalten wird.

  • Krypto-kollateralisierte Stablecoins

Bei Krypto-kollateralisierten Stablecoins wird der Wert eines Stablecoins durch hinterlegte Kryptowährungen gedeckt. Sie basieren nicht auf Fiat-Währungen, sondern auf einem digitalen Collateral.

  • Fiat-kollateralisierte Stablecoins

Bei Fiat-kollateralisierten Stablecoins wird der angestrebte 1:1-Wert zur jeweiligen Fiat-Währung durch Reserven abgesichert. Diese bestehen oft aus Bargeld oder Anleihen und werden von einem Emittenten bei Banken verwaltet. Die Bindung soll rechnerisch dem im Umlauf befindlichen Stablecoin-Bestand entsprechen. In der Praxis kann es jedoch zu Abweichungen kommen, etwa wenn Reserven schwanken oder nicht vollständig offengelegt sind.

  • Nicht-kollateralisierte Stablecoins

Algorithmische Stablecoins, auch als nicht-kollateralisierte Stablecoins bezeichnet, nutzen keine physischen Reserven. Stattdessen steuern Smart-Contracts das Angebot anhand der Nachfrage, um den Wert konstant zu halten.

Das Modell gilt als experimentell – gerade in Extremsituationen zeigen sich Schwächen. Auch regulatorisch steigt der Druck: Der Genius Act in den USA fordert mehr Transparenz und teils reale Absicherung. In Europa wird im Rahmen der geplanten EU-Verordnung „Markets in Crypto-Assets“ (MiCAR) über eine Einbindung algorithmischer Stablecoins diskutiert.

Warum gibt es Stablecoins?

Stablecoins sind eine Reaktion auf die starke Volatilität vieler Kryptowährungen. Durch die Bindung an klassische Währungen wie den US-Dollar zielen sie darauf ab, Kursschwankungen zu minimieren. Gleichzeitig stellen sie eine Alternative zu traditionellen Währungen dar, da sie schnelle und grenzüberschreitende Transaktionen mit einer wertgebundenen digitalen Einheit verbinden. So lassen sich Zahlungen auf der Blockchain einfacher und planbarer abwickeln – sei es beim Trading oder im Alltag.

Trotz ihrer Absicherung durch Vermögenswerte oder Algorithmen sind Stablecoins nicht frei von Risiko. Sie zeigen aber, wie sich Kryptowährungen praktisch nutzen lassen, besonders in Regionen mit eingeschränktem Zugang zu Bankdienstleistungen.

Anwendungsbereiche für Stablecoins

Stablecoins bieten vielfältige Einsatzmöglichkeiten innerhalb und außerhalb des Krypto-Ökosystems. Einige zentrale Anwendungsbereiche sind:

  • Zahlungen: für schnelle, kostengünstige und globale Transaktionen ohne traditionelle Banken

  • Trading: als Zwischenwährung, um Gewinne zu sichern oder bei hoher Volatilität aus volatilen Token auszusteigen

  • Remittances: für grenzüberschreitende Überweisungen mit geringeren Gebühren und schnellerer Abwicklung

  • Absicherung: als Wertaufbewahrungsmittel in volatilen Marktphasen oder in Ländern mit instabilen Währungen

  • Smart Contracts: als verlässlicher Referenzwert für automatisierte Abläufe auf der Blockchain

  • Dezentrale Finanzanwendungen (DeFi): für Lending, Staking oder Liquiditätspools auf Blockchain-basierten Plattformen

Stablecoins in DeFi übernehmen eine Schlüsselrolle: Sie ermöglichen stabile Transaktionen, dienen als Sicherheiten auf Kreditplattformen und bilden die Grundlage für viele dezentrale Anwendungen. Ohne sie wären viele DeFi-Protokolle deutlich anfälliger für Kursschwankungen und schwerer nutzbar.

Die bekanntesten Stablecoins im Überblick

Stablecoins haben sich aufgrund ihrer Stabilität und ihres Potenzials für schnelle Transaktionen einen Namen gemacht. Zu den größten bzw. bekanntesten Stablecoins gehören vor allem Binance USD, USD Coin und DAI.

Tether (USDT)

Tether ist der größte und bekannteste Stablecoin, der 1:1 an den US-Dollar gekoppelt ist. USDT existiert auf mehreren Blockchains, darunter Ethereum, Tron und Solana. Der Stablecoin wird zentral von dem Unternehmen Tether Limited ausgegeben, die behauptet, dass der Wert jedes USDT vollständig durch Reserven gedeckt ist, was jedoch in der Vergangenheit kritisch hinterfragt wurde. Seine zentrale Verwaltung hat zu Bedenken bezüglich der Transparenz und Verifizierbarkeit der angegebenen Fiat-Reserven geführt​.

Binance USD (BUSD)

BUSD ist ein Stablecoin, der von Binance in Partnerschaft mit Paxos (einem amerikanischen Finanzinstitut und Technologieunternehmen) herausgegeben wird. BUSD ist 1:1 an den US-Dollar gebunden und zielt darauf ab, Benutzern eine sicherere Möglichkeit zu bieten, mit Kryptowährungen zu traden.​

USD Coin (USDC)

Der USD Coin ist ein von Circle und Coinbase unterstützter Stablecoin. Er ist für seine vollständige Deckung durch den US-Dollar bekannt und bietet eine Alternative zu USDT mit ähnlichen Funktionen. USDC wird oft für seine transparenten Reserveberichte und die Einhaltung von Compliance-Standards gelobt​.

DAI (DAI)

DAI unterscheidet sich von anderen Stablecoins dadurch, dass es sich um einen dezentralisierten Stablecoin handelt, der von MakerDAO (einer dezentralen autonomen Organisation, kurz DAO) verwaltet wird. MakerDAO dient als Rückgrat des Systems und ermöglicht eine transparente und effiziente Steuerung des Stablecoins. DAI behält seine Bindung an den US-Dollar durch einen Mechanismus, der durch Smart-Contracts gesteuert wird, was diesen Stabelcoin zu einem interessanten Beispiel für die Verbindung von Stabilität und Dezentralisierung macht​.

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Wie sieht die Regulierung von Stablecoins aus?

Stablecoins stehen weltweit zunehmend im Fokus von Finanzmarktaufsichten. Ziel der Regulierung ist es, Transparenz, Verbraucherschutz und die Stabilität des Finanzsystems zu gewährleisten.

In der EU sollen Stablecoins künftig unter die „Markets in Crypto-Assets“-Verordnung (MiCAR) fallen. Emittenten müssen dann u.a. nachweisen, dass Reserven ausreichend vorhanden sind und regelmäßig geprüft werden, etwa durch unabhängige Audits. Die BaFin als deutsche Finanzmarktaufsicht prüft die Einhaltung dieser Vorgaben und ist für die Zulassung von Emittenten im europäischen Raum mitverantwortlich. Auch international entstehen neue Vorgaben. In den USA verlangt der Genius Act von 2025 höhere Anforderungen an Transparenz, Liquidität und Reservehaltung, besonders bei Stablecoins mit Dollar-Bindung.

Fazit: Stablecoins und ihre Bedeutung in der Krypto-Welt

Stablecoins sind ein wichtiger Teil der dynamischen Welt der Kryptowährungen. Sie dienen als Brücke zwischen der volatilen Krypto-Welt und der Stabilität traditioneller Währungen. Indem sie versuchen, mehr Preisstabilität zu gewährleisten, ermöglichen Stablecoins eine praktikable Option für alltägliche Transaktionen, das Trading und die Wertanlage ohne die übliche Volatilität anderer Krypto-Coins und -Token. Indem Stablecoins an etablierte Werte wie den US-Dollar, Euro oder sogar Gold gebunden sind, bieten sie Anlegern ein unverzichtbares Werkzeug, um in einem ansonsten unbeständigen Markt gezielt für mehr Sicherheit zu sorgen.

Stablecoins tragen maßgeblich zur Steigerung der Akzeptanz und Nutzung von Kryptowährungen bei, indem sie eine Alternative zu traditionellen Währungen bieten, die verlässlicher und berechenbarer sein soll. Die Bedeutung von Stablecoins wird in der Zukunft der digitalen Wirtschaft sicherlich weiter wachsen, da sie eine Schnittstelle zwischen alten und neuen Finanzsystemen darstellen.

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Häufig gestellte Fragen zum Thema Stablecoins

Wir gehen den wichtigsten Fragen zu Stablecoins nach, um dir einen klaren Überblick zu verschaffen.

Welche Stablecoins gibt es?

Es gibt mehrere Stablecoins, darunter:

  • USD Coin (USDC)

  • Binance USD (BUSD)

  • DAI (dezentralisiert und über Kryptowährungen besichert)

  • TrueUSD (TUSD)

  • Paxos Standard (PAX)

  • Weitere Stablecoins basierend auf verschiedenen Blockchain-Technologien wie Ethereum oder Tron

Was ist der beste Stablecoin?

Die Eignung eines Stablecoins hängt von deinen Bedürfnissen als Nutzer ab. Die einzelnen Stablecoins bieten auch unterschiedliche Chancen und Risiken. Insbesondere USDC gilt als weit verbreitet und akzeptiert. Gerade USDC wird oft für seine Transparenz gelobt. Dagegen bietet DAI als dezentralisierter Stablecoin eine Alternative ohne eine übergeordnete zentrale Kontrolle.

Lohnt sich das Staken von Stablecoins?

Das Staken von Stablecoins kann Zinserträge generieren und wird oft in DeFi-Projekten eingesetzt. Die Rentabilität hängt von den Zinssätzen und der Plattform ab. Überprüfe also vorab stets die Risiken, insbesondere in Bezug auf die Plattformstabilität und die Liquidität des Stablecoins.

Welche Stablecoins sind an den Euro gekoppelt?

Es gibt auch europäische Stablecoins:

  • Euro Coin (EUROC), unterstützt vom Unternehmen Circle

  • STASIS EURS (EURS), angeboten auf der Ethereum-Blockchain

  • Celo Euro (cEUR), ein Teil des Celo-Ökosystems

  • EURC von Circle, auf Ethereum

  • EURI von Banking Circle, auf Ethereum und BNB Smart Chain

  • EURe von Monerium, auf Ethereum, Polygon und Gnosis

  • EURCV von SG Forge (Société Générale), auf Ethereum

  • EURD von Quantoz Payments, auf Algorand

  • EURQ von Quantoz Payments, Blockchain nicht spezifiziert

  • EUROe von Membrane Finance, auf Ethereum, Solana, Arbitrum, Avalanche, Optimism, Polygon und Concordium

  • EURØP von Schuman Financial, auf Ethereum und Polygon

  • EURSM von Stable Mint, auf Ethereum und BNB Smart Chain

  • EURR von StablR, auf Ethereum

Welche Rolle spielt die Marktkapitalisierung bei Stablecoins?

Die Marktkapitalisierung ist ein Indikator für die Größe und das Vertrauen in einen Stablecoin. Sie zeigt den Gesamtwert aller im Umlauf befindlichen Coins und Token an und ist ein Maß dafür, wie weit verbreitet und akzeptiert ein bestimmter Stablecoin ist. Sie wird direkt von den hinterlegten Vermögenswert beeinflusst. Je größer die Marktkapitalisierung dieser zugrunde liegenden Vermögenswerte ist, desto stabiler und vertrauenswürdiger erscheint der Stablecoin.

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Wenn du tiefer in die Materie der Kryptowährungen eintauchen möchtest, sind unsere umfassenden Artikel in der Bitpanda Academy der perfekte nächste Schritt. Hier findest du detaillierte Einblicke in die Welt der Krypto-Coins und -Token.

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