Slippage beim Wertpapierhandel
Auch im Wertpapierhandel kann Slippage auftreten, insbesondere bei Aktien mit geringer Handelsaktivität. Wenn es nicht genügend Käufer oder Verkäufer zu einem bestimmten Preis gibt, wird die Order automatisch zum nächstbesten Kurs ausgeführt, was zu Kursabweichungen führt.
Wichtige Punkte zu Slippage beim Handel mit Aktien:
Geringe Liquidität: wenig gehandelte Aktien oder Anleihen erhöhen das Risiko von Slippage
Volatile Marktbedingungen: Ereignisse wie Quartalsberichte oder makroökonomische Nachrichten können zu plötzlichen Kursänderungen führen
Orderausführung: Market Orders führen häufiger zu Slippage, während Limit Orders dabei helfen, die Kontrolle über den Ausführungspreis zu behalten
Slippage beim Trading von Kryptowährungen
Beim Trading mit Kryptowährungen ist Slippage besonders verbreitet, da diese Märkte oft hohe Volatilität und geringere Liquidität aufweisen. Große Kursbewegungen innerhalb kurzer Zeit können dazu führen, dass Orders zu deutlich anderen Preisen ausgeführt werden als erwartet.
Ursachen für Slippage beim Krypto-Trading:
Volatilität: Kryptomärkte reagieren stark auf Nachrichten oder regulatorische Veränderungen, was zu schnellen Kursbewegungen führt
Liquiditätsprobleme: bei weniger etablierten Token oder Coins kann es an ausreichenden Kauf- oder Verkaufsaufträgen mangeln
Technische Verzögerungen: aufgrund der dezentralen Struktur von Kryptomärkten können Verzögerungen bei der Orderausführung auftreten, die Slippage verstärken
Um Slippage beim Krypto-Tradingzu reduzieren, kannst du als Trader Limit Orders verwenden und Stoßzeiten mit hoher Handelsaktivität vermeiden. Zusätzlich bieten einige Plattformen die Möglichkeit, eine maximale Slippage-Toleranz festzulegen, um das Risiko zu begrenzen. Bei Bitpanda ist die Slippage standardmäßig auf 5% festgelegt. Das heißt, Orders werden automatisch gelöscht, wenn der Preis über diesen Prozentsatz hinausgeht, um dich vor unerwarteten Preisschwankungen zu schützen.
Was bedeutet Slippage-Toleranz?
Slippage-Toleranz bezeichnet den vom Trader festgelegten maximalen Betrag, um den sich der Ausführungspreis einer Order vom ursprünglichen Angebotspreis unterscheiden darf. Sie dient als Schutzmechanismus, um unerwünschte Kursabweichungen zu begrenzen und dadurch das Risiko zu minimieren.
Wie funktioniert Slippage-Toleranz?
Definition eines akzeptablen Abweichungsbereichs: du legst fest, wie viel Kursabweichung du bei der Orderausführung tolerierst.
Automatische Ausführung oder Ablehnung: liegt der Ausführungspreis außerhalb des festgelegten Toleranzbereichs, wird die Order entweder nicht ausgeführt oder auf einen späteren Zeitpunkt verschoben.
Die Slippage-Toleranz ist besonders von Bedeutung in volatilen Märkten oder bei Market Orders, da sie Tradern eine gewisse Kontrolle über die Preisgestaltung bietet. Durch den Einsatz dieser Funktion lassen sich unerwartete Verluste reduzieren, während gleichzeitig die Trading Strategie besser umgesetzt werden kann.
Beispiele für Slippage
Slippage kann in verschiedenen Märkten auftreten und betrifft unterschiedliche Assetklassen wie Währungen, Wertpapiere und Kryptowährungen. Die folgenden Beispiele zeigen typische Szenarien, wie es zu einer Differenz zwischen dem erwarteten und dem tatsächlichen Ausführungspreis eines Auftrags kommen kann.
Beispiel für Slippage im Forex Trading
Ein Trader möchte das Währungspaar EUR/USD zu einem Kurs von 1,1050 kaufen. Aufgrund einer wichtigen wirtschaftlichen Nachricht bewegt sich der Kurs jedoch während der Orderausführung auf 1,1065. Die Order wird zum neuen Preis ausgeführt, was eine negative Slippage von 15 Pips bedeutet.
Beispiel für Slippage beim Wertpapierhandel
Ein Anleger platziert eine Kauforder für eine Aktie zu einem Kurs von 100 Euro. Während der Orderausführung fällt der Kurs jedoch aufgrund einer plötzlichen Marktbewegung auf 98 Euro. Die Order wird zum günstigeren Preis von 98 Euro ausgeführt, was eine positive Slippage von 2 Euro darstellt.
Beispiel für Slippage beim Trading von Kryptowährungen
Ein Krypto-Trader plant, Bitcoin zu einem Preis von 30.000 Euro zu kaufen. In der kurzen Zeit zwischen der Auftragserteilung und der Ausführung steigt der Kurs auf 30.200 Euro. Die Order wird zum höheren Preis ausgeführt, was eine negative Slippage darstellt.
In allen drei Fällen können Trader durch den Einsatz von Limit Orders und das Vermeiden von hochvolatilen Handelszeiten das Risiko von Slippage reduzieren.