Die Risiken von KI-Krypto-Projekten: Hype, Täuschung und unnötige Token
KI und Krypto haben spannende Innovationen hervorgebracht – aber auch fragwürdige Projekte. Manche veresprechen, mit Blockchain die KI-Welt zu revolutionieren, doch die Realität sieht oft anders aus. Andere bringen Tokens auf den Markt, die kaum eine Funktion haben und nur vom Hype profitieren.
Die Risiken von KI-Krypto-Projekten lassen sich in vier Hauptkategorien einteilen:
Manche Projekte haben kaum etwas mit KI zu tun
Viele sogenannte KI-Krypto-Projekte haben nur wenig mit künstlicher Intelligenz zu tun. Stattdessen konzentrieren sie sich auf Datenaustausch, Automatisierung oder Blockchain-Infrastruktur – Technologien, die zwar für KI genutzt werden können, aber selbst keine KI-Modelle entwickeln. Dazu gehören:
Datenmarktplätze: Plattformen für dezentrale Datenspeicherung und -freigabe, die KI-Entwicklern Zugang zu Datensätzen bieten. Sie selbst verarbeiten oder erzeugen aber keine KI-Modelle.
Automatisierungstools: Projekte, die Blockchain für automatisierte Entscheidungen nutzen, z. B. Smart Contracts, die bei bestimmten Bedingungen aktiviert werden. Das sind regelbasierte Systeme, aber keine echten KI-Lösungen.
Infrastruktur für KI-Integration: Blockchain kann für mehr Transparenz und Verifizierung bei KI-Prozessen sorgen. Das heißt aber nicht, dass das Projekt selbst KI-gesteuert ist.
Einige Experten sehen sogar bekannte KI-Krypto-Projekte in dieser Kategorie. Kritiker werfen etwa Fetch.ai vor, dass es sich vor allem auf Datenaustausch und autonome Agenten konzentriert, anstatt echte KI-Entscheidungen zu treffen. Ähnlich wird Ocean Protocol eher als Datenmarktplatz gesehen, der KI-Modelle mit Datensätzen versorgt, aber selbst keine KI einsetzt.
KI und Blockchain passen nicht immer zusammen
Blockchain steht für Dezentralisierung und Transparenz, während KI auf Geschwindigkeit, Effizienz und große Datenmengen angewiesen ist. Oft widersprechen sich diese beiden Technologien mehr, als sie sich ergänzen:
KI braucht High-Speed-Berechnungen: Blockchain-Netzwerke sind vergleichsweise langsam und daher ineffizient für KI-Training und Echtzeitverarbeitung.
Dezentrale KI ist kaum realistisch: KI-Entwicklung erfordert meist leistungsstarke, zentralisierte Rechenkapazitäten – genau das bietet Blockchain nicht.
Manche Projekte behaupten, dass dezentrale KI die Zukunft ist. Doch Blockchain-Entwickler André Cronje sieht das anders und schrieb auf X:
„Blockchain und KI ergänzen sich nicht – wer aktuell auf den 'KI'-Zug aufspringt, tut das nur aus Pump & Dump-Gründen.“
Manche Token existieren nur wegen des Hypes
Ein großes Warnsignal im KI-Krypto-Bereich sind Token ohne echten Nutzen. Einige Unternehmen haben zwar Erfahrung mit KI (z. B. in Bildgenerierung oder Machine Learning), bringen aber Tokens heraus, die nur Spekulationsobjekte sind.
Woran du unnötige Tokens erkennst:
Die KI funktioniert auch ohne den Token: Wenn die KI-Services genauso gut ohne Blockchain laufen würden, ist der Token wahrscheinlich überflüssig.
Kein klarer Token-Nutzen: Seriöse Krypto-Projekte haben einen klaren Zweck für ihre Tokens, z. B. Governance, Staking oder Transaktionsgebühren. Fehlt eine überzeugende Erklärung, warum die KI einen Token braucht, ist Skepsis angesagt.
Hype-getriebene Launches: Viele KI-Token tauchen in Boomphasen auf, was oft darauf hindeutet, dass es eher um Fundraising als um Technologie geht.
Manche KI-Krypto-Projekte sind reine Scams
Viele KI-Krypto-Projekte nutzen die gleichen Tricks wie frühere Krypto-Scams – etwa Meme coins, die Opfer von Rug Pulls wurden. Dabei wird der Hype gezielt aufgebaut, um Preise in die Höhe zu treiben, bevor Insider aussteigen:
Pump & Dump: Entwickler und Insider akkumulieren Tokens, treiben den Preis durch Marketing hoch und verkaufen dann, wodurch Privatanleger auf den Verlusten sitzen bleiben.
Locked Token Scams: Manche Projekte programmieren ihre Smart Contracts so, dass Investoren ihre Token nicht verkaufen können – während Insider jederzeit auscashen können.
Übertreibungen und leere Versprechungen: Viele Projekte sammeln Geld mit KI-Versprechen, liefern aber nie eine funktionierende Technologie
Könnte KI-Krypto die nächste große Investmentchance sein?
KI-Krypto spaltet die Investment-Community. Die einen halten es für reinen Hype ohne echten Mehrwert, die anderen sehen riesige Gewinnchancen – ähnlich wie bei Bitcoin oder Ethereum in den frühen Tagen.
Sollten KI und Blockchain echte Anwendungsfälle finden, könnten diese Projekte rasant wachsen. Befürworter glauben, dass KI-gestützte Krypto-Innovationen völlig neue Märkte erschließen. Doch aktuell bleibt vieles Spekulation.
Wie alle spekulativen Assets ist KI-Krypto extrem volatil und von Markttrends, Regulierung und der Wirtschaftslage abhängig. Preise können schnell steigen – und genauso schnell wieder fallen. Entscheidungen der US-Notenbank (Federal Reserve) zur Geldpolitik haben beispielsweise schon oft die Liquidität im Markt und die Stimmung der Investoren beeinflusst. Potenzial ist da, aber Garantien gibt es keine. Die beste Strategie: vorsichtig bleiben, Gewinne mitnehmen, nicht zu viel auf unbewiesene Projekte setzen.
So investierst du strategisch in KI-Krypto
Weil KI-Krypto so unsicher ist, brauchst du eine klare Strategie. Eine Möglichkeit: Diese Assets ähnlich wie hochvolatile Meme Coins traden:
Setze klare Gewinnziele und nutze Orders, um deine Gewinne bei bestimmten Kurszielen zu sichern.
Vermeide eine emotionale Bindung an dein Investment, bleibe objektiv und steige aus, wenn sich die Perspektiven verschlechtern.
Bleibe stets informiert über Entwicklungen im Projekt, Markttrends und regulatorische Änderungen, um fundierte Entscheidungen zu treffen.
Diese Strategie setzt auf Flexibilität und schnelle Entscheidungen. Denn obwohl KI-Krypto Potenzial hat, gehen hohe Chancen immer mit hohen Risiken einher.