SegWit - eine Soft Fork der Bitcoin-Blockchain
Eine Gruppe sprach sich für die Implementierung von "SegWit" aus. Sie war der Ansicht, dass es nicht notwendig sei, die Blockgröße von Bitcoin für immer zu erhöhen, da dies Skalierungsprobleme nach sich ziehen würde. Das Betreiben einer Node im Netzwerk würde erhöhte Hardware-Ressourcen erfordern. Noch wichtiger war den Befürwortern von SegWit, dass sie die Beschränkung der Blockgröße auf ein Megabyte, die Satoshi Nakamoto 2010 zu Bitcoin hinzugefügt hatte, unbedingt beibehalten wollten.
Um mit Nakamotos Vision im Einklang zu bleiben, wollte diese Gruppe eine Lösung finden, mehr Transaktionen pro Block zuzulassen, während die maximale Blockgröße gleich bleiben sollte. Das entsprechende Ergebnis war SegWit und mit seinen Einzelheiten werden wir uns in einer weiteren Lektion näher befassen. Jedenfalls umfasst SegWit im Wesentlichen das Entfernen (Trennen) der Signaturdaten (“Witness Data”) aus Transaktionen, die zur Überprüfung der Gültigkeit von Transaktionen, nicht jedoch zu deren eigentlicher Durchführung erforderlich sind. Somit wird Platz für mehr Transaktionen in einem Block geschaffen. Daher entspricht SegWit einer Soft Fork der ursprünglichen Bitcoin-Blockchain.
Die zweite Fraktion war anderer Meinung. Hier wollten Befürworter die Verwendung von Bitcoin im großen Rahmen erweitern. Sie hielten SegWit für zu kompliziert und die Beschränkung der Blockgröße für überholt. Wie sollte sich Bitcoin künftig zu einer dominanten Währung entwickeln, wenn das Netzwerk durchschnittlich nur sieben Transaktionen pro Sekunde abwickeln konnte? Warum nicht einfach die Blockgröße erweitern und das Netzwerk mehr verarbeiten lassen?
Da sich die beiden Gruppen nicht auf die weitere Vorgangsweise einigen konnten, war das Endergebnis eine sogenannte “contentious fork”, eine umstrittene Fork oder Abspaltung im Netzwerk.
Bitcoin Cash (BCH) - das Ergebnis einer umstrittenen Hard Fork
Am 1. August 2017 kam es zu einer Hard Fork im Bitcoin-Netzwerk. Manche Teilnehmer unterstützten die Gruppe der SegWit-Befürworter. Andere waren auf der Seite derjenigen, die die Blockgröße erweitern wollten. Infolgedessen teilte sich die Bitcoin-Blockchain in zwei Teile: die ursprüngliche Bitcoin-Blockchain implementierte SegWit, und die zweite Gruppe unterstützte die Entstehung von Bitcoin Cash, das sich seither zu einem der wichtigsten Altcoins entwickelt hat. Daher ist Bitcoin Cash eine Hard Fork der ursprünglichen Bitcoin-Blockchain.
Temporary Fork (kurzfristige Abspaltung)
Die dritte Art von Fork rührt aus einem Umstand, der von Zeit zu Zeit in einem Proof of Work Mining-Prozess eintritt. In dieser Situation entdecken zwei Miner in einem Netzwerk gleichzeitig einen Block und im Zuge dessen wird die Blockchain kurzfristig in zwei konkurrierende Blockchains aufgeteilt. In so einem Fall wird die längste Blockchain als "gültige" Blockchain angesehen und die kürzere Blockchain wird aufgegeben.
Spin-off Coins
“Spin-off Coins” werden auf Grundlage des Open Source Code einer bereits existierenden Kryptowährung erschaffen, um eine neue Kryptowährung mit neuen Funktionen, wie zum Beispiel Litecoin, einzuführen.
Unterschiede zwischen Hard Fork und Soft Fork
Der größte Unterschied zwischen einer Hard Fork und einer Soft Fork liegt in der Fragestellung, ob die Software einer Computer-Node aktualisiert werden muss, um weiterhin am Netzwerk teilnehmen zu können. Die Nodes in der neuen Version einer Blockchain akzeptieren neben den neuen Regeln noch einige Zeit lang die Regeln der alten Blockchain und das Netzwerk behält auch eine alte Version bei, während die neue Version erstellt wird.
Der größte Unterschied zwischen einer Hard Fork und einer Soft Fork besteht im Wesentlichen darin, dass die Änderung des Protokolls schrittweise erfolgt.
Nach der Implementierung einer Soft Fork können Nutzer, die über vollständige Kopien der betreffenden Blockchain verfügen, innerhalb eines gewissen Zeitraums sowohl die alten als auch die neuen Regeln befolgen, wodurch diese Blockchain „abwärtskompatibel“ wird. Miner sind ein wichtiger Faktor für die erfolgreiche Durchführung einer Soft Fork und entscheiden über die Dauer dieses Zeitraums. Das Endergebnis ist eine neue gültige Blockchain, bei der nur erforderlich ist, dass die Mehrheit der Miner ihre Software aktualisiert.