Machine Learning funktioniert, indem ein System mit großen Datenmengen trainiert wird, um Muster zu erkennen und eigenständig Vorhersagen zu treffen. Mithilfe von Algorithmen verarbeitet es die Daten und passt sein Modell durch wiederholtes Lernen an, um die Genauigkeit der Ergebnisse kontinuierlich zu verbessern. Das Ziel ist es, aus Beispieldaten zu lernen, um auf neue, unbekannte Daten angewendet zu werden.
Um ein besseres Verständnis dafür zu bekommen, wie maschinelles Lernen funktioniert, schauen wir uns den gesamten Prozess Schritt für Schritt an.
Wie funktioniert der Machine Learning Prozess im Detail?
Der Prozess des maschinellen Lernens verläuft in mehreren Schritten, die systematisch aufeinander aufbauen:
Datensammlung
Der erste Schritt besteht darin, große Mengen an Trainingsdaten zu sammeln. Diese Daten können aus unterschiedlichen Quellen stammen, wie z.B. Bilder, Texte oder numerische Daten. Die Qualität und Menge der Daten sind entscheidend für den Erfolg des Modells.
Datenvorbereitung
In diesem Schritt werden die gesammelten Daten aufbereitet. Dies beinhaltet das Bereinigen der Daten von Fehlern, das Entfernen von irrelevanten Informationen und das Strukturieren der Datensätze, um als geeignetes Format für den Lernalgorithmus in Frage zu kommen. Oft werden die Daten auch normalisiert, um Konsistenz zu gewährleisten.
Merkmalsextraktion
Nun kommt es zur Extraktion relevanter Muster oder Merkmale aus den aufbereiteten Datensätzen, die für den Algorithmus wichtig sind. Dieser Schritt hilft dabei, die Komplexität der Daten zu reduzieren und die wichtigsten Informationen für das Lernverfahren hervorzuheben.
Modellauswahl
Der nächste Schritt ist die Auswahl eines passenden Algorithmus für das maschinelle Lernen. Es gibt verschiedene Algorithmen, die je nach Anwendungsfall und Art der Daten verwendet werden. Beispiele hierfür sind Entscheidungsbäume, neuronale Netze oder Support-Vektor-Maschinen.
Training des Modells
Nach der Auswahl eines Algorithmus wird das Modell mit den Datenbeständen trainiert. Das System analysiert die Daten, erkennt Muster und passt die internen Parameter des Modells an, um möglichst genaue Vorhersagen zu treffen. Dieser Schritt erfordert oft mehrere Durchläufe, um das Modell zu optimieren.
Evaluierung des Modells
In diesem Schritt findet das Testen des zuvor trainierten Modells statt. Dabei verwendet man Testdaten, die das Modell noch nicht gesehen hat, um die Genauigkeit der Vorhersagen zu überprüfen. Es wird evaluiert, wie gut das Modell auf neuen, unbekannten Daten funktioniert.
Modellanpassung
Basierend auf den Ergebnissen der Evaluierung kann es zur weiteren Optimierung des Modells kommen. Hier können die Parameter des Algorithmus angepasst oder mehr Trainingsdatensätze gesammelt werden, um das Modell zu verbessern.
Einsatz des Modells
Sobald das Modell zufriedenstellend arbeitet, kann es in der Praxis eingesetzt werden. Es wird nun genutzt, um auf neue, reale Daten angewendet zu werden, und liefert Vorhersagen oder Entscheidungen basierend auf den zuvor gelernten Mustern.
Arten von Algorithmen beim Machine Learning
Es gibt vier übergeordnete Arten von Algorithmen beim maschinellen Lernen:
Überwachtes Lernen: Algorithmen lernen anhand von beschrifteten Daten
Unüberwachtes Lernen: Ein Algorithmus entdeckt Muster in unbeschrifteten Daten
Teilüberwachtes Lernen: Eine Kombination aus beschrifteten und unbeschrifteten Daten
Verstärkendes Lernen: Algorithmen lernen durch Belohnung und Bestrafung
Jede dieser Methoden nutzt unterschiedliche Ansätze, um Maschinen das Lernen aus Daten zu ermöglichen. Daher ist es sinnvoll, sich die verschiedenen Methoden genauer anzusehen:
Überwachtes Lernen
Beim überwachten Lernen (Supervised Learning) wird der Algorithmus mit einem Datensatz trainiert, der sowohl Eingabedaten als auch die dazugehörigen korrekten Ausgabewerte enthält. Dies bedeutet, dass jeder Trainingsdatensatz mit einer richtigen Antwort verknüpft ist, sodass der Algorithmus lernen kann, aus den Eingaben Vorhersagen zu treffen. Das Ziel ist es, nach dem Training auf diesen beschrifteten Trainingsdaten die Fähigkeit zu entwickeln, auch für neue, unbekannte Daten die korrekten Vorhersagen zu machen. Klassifikations- und Regressionsmodelle sind typische Beispiele für überwachte Lernverfahren.
Unüberwachtes Lernen
Im Gegensatz zum überwachten Lernen werden beim unüberwachten Lernen (Unsupervised Learning) die Datenmengen nicht beschriftet. Das bedeutet, der Algorithmus hat keine vorgegebenen Ausgaben, sondern muss selbstständig Muster und Strukturen in den Daten erkennen. Ein typisches Beispiel ist das Clustering, bei dem der Algorithmus Datenpunkte basierend auf ihrer Ähnlichkeit gruppiert. Unüberwachtes Lernen kommt oft zum Einsatz, um Zusammenhänge in großen, komplexen Datenmengen zu finden, die auf den ersten Blick nicht erkennbar sind.
Teilüberwachtes Lernen
Das teilüberwachte Lernen (Semi-Supervised Learning) kombiniert Elemente des überwachten und unüberwachten Lernens. Dieser Ansatz verwendet sowohl beschriftete als auch unbeschriftete Beispieldaten. Meistens ist nur ein kleiner Teil der Daten beschriftet, während der Großteil unbeschriftet bleibt. Der Algorithmus nutzt die beschrifteten Daten, um sich zu orientieren und kann anschließend auf den unbeschrifteten Datenbeständen aufbauen, um bessere Vorhersagen zu treffen. Die Methode ist besonders nützlich, wenn das Sammeln und Labeln von Daten teuer oder zeitaufwändig ist.
Verstärkendes Lernen
Beim verstärkenden Lernen (Reinforcement Learning) findet ein Belohnungssystem beim Training des Algorithmus Anwendung. Der Lernalgorithmus trifft Entscheidungen, die zu einer Handlung führen, und erhält daraufhin Feedback in Form von Belohnungen oder Bestrafungen. Das Ziel besteht darin, durch Trial und Error zu lernen, welche Handlungen zu den besten Ergebnissen führen. Dieser Ansatz wird häufig in Bereichen wie der Robotik oder bei Spielen eingesetzt, wo Entscheidungen in einer dynamischen Umgebung getroffen werden müssen.