Wie beeinflussen Marktbedingungen die Orderausführung?
Die Ausführung deiner Order wird stark von den aktuellen Marktbedingungen beeinflusst. Faktoren wie Liquidität, Volatilität und das Handelsvolumen spielen eine wesentliche Rolle dabei, wie schnell und zu welchem Preis eine Order von Kryptowährungen oder Wertpapieren ausgeführt wird. Hier ein Überblick, wie sich diese Faktoren auf deine Orderauswirken:
Marktliquidität
Marktliquidität beschreibt die Leichtigkeit, mit der bei einer Order ein Wertpapier oder ein anderes Asset, wie eine Kryptowährung gekauft oder verkauft werden kann, ohne dass es zu erheblichen Preisänderungen kommt. Eine hohe Liquidität bedeutet, dass es viele Kauf- und Verkaufsaufträge gibt, was die Orderausführung erleichtert. Das heißt: Bei liquiden Märkten
werden Orders schneller und in der Regel zu einem stabilen Preis ausgeführt
ist Slippage weniger wahrscheinlich, da es genügend Gegenaufträge gibt, um deine Order sofort zu erfüllen
In weniger liquiden Märkten kann es schwieriger sein, eine Order zum gewünschten Preis auszuführen, da es weniger potenzielle Käufer oder Verkäufer gibt. Das kann zu Verzögerungen und größeren Preisabweichungen führen.
Marktvolatilität
Volatilität beschreibt die Schwankungsbreite des Kurses eines Assets innerhalb eines bestimmten Zeitraums. Hohe Volatilität ist insbesondere auf dem Krypto-Markt zu beachten und bedeutet, dass die Preise schnell steigen oder fallen, was sich auf deine Order folgendermaßen auswirken kann:
Bei einer Marktorder kann der Kurs zwischen dem Zeitpunkt der Orderplatzierung und der Orderausführung erheblich schwanken, was das Risiko von Preisslippage erhöht
Viele Anleger neigen dazu, in volatilen Phasen eher Limit Orders zu nutzen, um den Preis zu kontrollieren und unerwünschte Preisschwankungen zu vermeiden
Während Zeiten hoher Volatilität kann es passieren, dass die Ausführungsgeschwindigkeit deiner Order beeinflusst wird, da es viele neue Orders und potenziell schnellere Kursänderungen gibt.
Handelsvolumen
Das Handelsvolumen gibt an, wie viele Wertpapiere bzw. Coins oder Token innerhalb eines bestimmten Zeitraums gekauft oder verkauft werden. Ein hohes Volumen bedeutet in der Regel eine hohe Aktivität und bessere Chancen, dass deine Order schnell und zu einem günstigen Preis ausgeführt wird. Ein paar Beispiele:
Bei hohem Volumen ist der Spread (die Differenz zwischen Kauf- und Verkaufspreis) in der Regel geringer, was die Kosten des Auftrags senkt
Bei niedrigem Volumen kann es länger dauern, bis deine Order ausgeführt wird, und es könnte sein, dass du einen größeren Spread in Kauf nehmen musst
Was sind Teilausführungen bei Orders?
Eine Teilausführung (Partial Execution) tritt auf, wenn deine Wertpapierorder oder eine Order von anderen Assets, wie Kryptowährungen, nicht vollständig ausgeführt werden kann, da nicht genügend Liquidität am Markt verfügbar ist. Dies bedeutet, dass nur ein Teil deiner Order zu den festgelegten Bedingungen ausgeführt wird, während der Rest der Order entweder später ausgeführt wird oder offen bleibt.
Teilausführungen treten vor allem in Märkten mit geringer Liquidität auf oder wenn es zu wenig passende Gegenaufträge gibt, um deine vollständige Order sofort zu erfüllen. Mögliche Ursachen können sein:
Niedrige Liquidität: Wenn ein Asset nicht stark gehandelt wird, kann es sein, dass es nicht genügend Käufer oder Verkäufer gibt, um die gesamte Order zum gewünschten Preis zu erfüllen.
Große Ordergröße: Bei sehr großen Wertpapierorders (z.B. beim Kauf oder Verkauf einer großen Anzahl von Aktien) oder Krypto-Orders kann es sein, dass der Markt nicht sofort genügend Volumen bietet, um die gesamte Order zu erfüllen.
Kursgrenzen bei Limit Orders: Wenn du eine Limit Order platzierst, um eine bestimmte Menge eines Wertpapiers oder einer Kryptowährung zu einem festgelegten Preis zu kaufen oder zu verkaufen, kann es vorkommen, dass nicht die gesamte Menge zu diesem Preis verfügbar ist. In diesem Fall wird nur der Teil der Order ausgeführt, der zu diesem Preis erhältlich ist.
Beispiel für eine Partial Execution:
Angenommen, du möchtest 1.000 Aktien zu einem bestimmten Preis kaufen, aber zum Zeitpunkt der Orderausführung sind nur 500 verfügbar. In diesem Fall würden zunächst nur 500 Aktien gekauft, und die verbleibende Order bleibt im Orderbuch, bis entweder mehr Aktien zum gewünschten Preis verfügbar sind oder die Order der Wertpapiere manuell storniert wird.
Dabei solltest du beachten, dass Teilausführungen bestimmte Auswirkungen haben können. Besonders bei Market Orders kann es vorkommen, dass die verschiedenen Teile der Order zu unterschiedlichen Preisen ausgeführt werden, da der Marktpreis schwanken kann. Einige Broker erheben außerdem separate Gebühren für jede Teilausführung. Das kann dazu führen, dass du bei einer Teilausführung mehr zahlst als bei einer einzigen vollständigen Orderausführung.
Aus diesem Grund kann es sinnvoll sein, Teilausführungen zu umgehen. Dafür kannst du vor dem Platzieren einer Order überprüfen, wie hoch das Handelsvolumen und die Liquidität für das gewünschte Asset sind. Einige Broker bieten zudem die Möglichkeit, bestimmte Orderzusätze wie „Fill or Kill“ zu verwenden, die sicherstellen, dass die Order der Wertpapiere oder Krypto-Assets entweder vollständig oder gar nicht ausgeführt wird.