Web3, auch bekannt als Web 3.0, stellt die nächste Generation des Internets dar. Es zielt darauf ab, das Internet zu dezentralisieren und den Nutzern mehr Kontrolle über ihre Daten und Online-Interaktionen zu geben. Im Gegensatz zum aktuellen Web 2.0, das von zentralen Playern dominiert wird, nutzt Web3 die Blockchain-Technologie, dezentrale Finanzen (DeFi) und Smart Contracts, um ein Internet zu schaffen, das offener, sicherer und nutzerorientiert ist.

Web 2.0 steht für Zentralisierung, bei der Großunternehmen die Kontrolle haben. Nutzer verlassen sich bei der Online-Interaktion auf Vermittler wie Social-Media-Unternehmen, Cloud-Dienstleister und Finanzinstitute. Diese Vermittler kontrollieren Daten, verwalten digitale Identitäten und monetarisieren häufig Nutzerinteraktionen, was zu Bedenken hinsichtlich Datenschutz, Sicherheit und Dateneigentum führt. Im Gegensatz dazu ist Web3 dezentralisiert, wobei die Kontrolle durch die Blockchain-Technologie den Nutzern zurückgegeben wird. Web3 zielt darauf ab, mehr Privatsphäre, Sicherheit und Kontrolle über persönliche Daten und digitale Assets zu bieten. Durch die Nutzung dezentraler Netzwerke macht Web3 Vermittler überflüssig, ermöglicht Peer-to-Peer-Interaktionen und gibt den Nutzern mehr Kontrolle über ihre Online-Präsenz.

Seit seiner Einführung hat das Internet bedeutende Veränderungen durchlaufen und sich in mehreren Phasen weiterentwickelt:

- Web 1.0: Das frühe statische Web, das durch schreibgeschützte Websites mit begrenzter Nutzerinteraktion gekennzeichnet war.

- Web 2.0: Das dynamische, soziale Web, das interaktive Inhalte, soziale Medien und benutzergenerierte Inhalte unterstützt und es den Benutzern ermöglicht, über Plattformen wie Facebook, YouTube und Wikipedia Inhalte zu erstellen, zu teilen und gemeinsam zu bearbeiten.

- Web3: Die nächste Generation des Internets, die durch Dezentralisierung und die Nutzung der Blockchain-Technologie, DeFi und Smart Contracts den Nutzern mehr Kontrolle über ihre Daten und Online-Interaktionen geben möchte.

Dezentrale Anwendungen oder dApps, engl. Decentralised Applications, sind Anwendungen, die auf einer Blockchain oder einem Peer-to-Peer-Netzwerk laufen. Diese Anwendungen funktionieren ohne einen zentralen Vermittler und bieten dadurch mehr Sicherheit und Transparenz. Beispiele hierfür sind dezentrale Börsen (DEXs) und Blockchain-basierte soziale Netzwerke.

Das dezentrale Finanzwesen, oftmals auch als dezentrale Finanzen oder dezentrale Finanzmärkte (DeFi) bezeichnet, bezieht sich auf Finanzsysteme, die ohne traditionelle Vermittler auskommen. DeFi-Plattformen ermöglichen Peer-to-Peer-Finanzdienstleistungen wie Kreditvergabe, Kreditaufnahme und Trading über dezentrale Protokolle.

Smart Contracts sind sich selbst ausführende Verträge, deren Bedingungen direkt im Code definiert sind. Diese Verträge setzen Vereinbarungen automatisch durch, wenn die entsprechenden Bedingungen erfüllt sind, wodurch die Notwendigkeit von Vermittlern entfällt.

Die Blockchain-Technologie bietet einen sicheren und transparenten Ledger zur Aufzeichnung von Transaktionen und Daten. Jede Transaktion wird von einem Netzwerk von Nodes (Knotenpunkte, in diesem Fall Computern) verifiziert, wodurch sichergestellt wird, dass die Daten unveränderlich und manipulationssicher sind. Durch diese Dezentralisierung werden Vermittler überflüssig und Peer-to-Peer-Interaktionen ermöglicht, die die Grundlage für Web3 bilden.